Sportplatz Wentorf, ca. 50 Zuschauer
(Gefühlt) Alle Jahre
Jahre wieder Wentorf. Das Dörfchen in der Nähe von Bergedorf kennen
wir alle wie unsere Westentasche, schließlich macht der Vicky-Tross
hier seit der Ankunft Lutz Göttlings in der Sommer- und
Wintervorbereitung regelmäßig Halt. Auch diese Saison war der SC
Wentorf Gastgeber für einen ausführlichen Trainingstag ab 10 Uhr
morgens. Nachmittags stand das Testspiel gegen die Hausherren aus der
Bezirksliga an. In der ersten Hälfte gab es ein etwas träges Spiel
mit vielen Unkonzentriertheiten auf Seiten der wieder einmal in
blau-weiß spielenden Hamburger zu bestaunen. Das änderte sich erst
kurz vor Ende der ersten Halbzeit. Der Schiedsrichter, übrigens
insgesamt mit einer eher mittelprächtigen Leistung, glaubte er doch
augenscheinlich gerade das WM-Finale zu pfeifen, entschied auf
Abseits, als Ebbers gerade einschießen wollte. Ist das sowieso schon
Blasphemie, wurde die Situation aus mehreren Gründen bizarr.
Erstens, weil der Assistent noch nicht einmal die Fahne gehoben
hatte, als der Schiri beschloss, es besser gesehen zu haben als der
dafür eigentlich verantwortliche Mann an der Linie. Zweitens, weil
es sich schlicht und einfach nicht um Abseits handeln konnte, da ein
Spieler auf der Linie dies aufhob. Auch Marius Ebbers konnte diese
Entscheidung nicht nachvollziehen und teilte das dem Mann in rot auch
lautstark mit. Dieser fand das irgendwie nicht so prickelnd und sah
wohl seine Chance gekommen. Erst verwarnte er unseren Goalgetter,
dann zeigte er gelb und als Ebbers dann immer noch nicht schwieg,
schickte er ihn ganz vom Platz. Jetzt kann der gute Mann damit
prahlen, einen Ex-Profi vom Platz geschickt zu haben, herzlichen
Glückwunsch dazu! Sidenote: Natürlich ist auch der gute Marius hier
zu rügen. Sich innerhalb von zwei Minuten eine gelb-rote Karte
einzufangen anstatt einfach mal den Sabbel zu halten zeigt nicht
gerade von Professionalität und ist in so einem Testspiel dann doch
irgendwie auch einfach mal unnötig.
Andererseits ist es
auch gut möglich, dass Ebbers das alles genau so geplant hatte, um
mal etwas Action in die bis hierin leicht lahme Veranstaltung zu
bringen. Denn kaum war er vom Platz geschlichen, kam der
Vicky-Express in Fahrt. Denn quasi im selben Zeitraum, den Ebbers
fürs Abholen der Ampelkarte benötigt hatte, schossen Strömer und
Boock noch bis zur Halbzeit eine 2:0-Führung heraus. Im zweiten
Spielabschnitt war dann ein Tick mehr Dynamik im Spiel des
Oberligisten, sodass das Ergebnis noch von den selben Schützen auf
4:0 hoch geschraubt werden konnte.
Die ausgewechselten
Spieler hatten neben dem Platz so ihren Spaß und kommentierten
einzelne Szenen wie beispielsweise den Auftritt von Ribeau, der einen
hohen Ball auf sich zukommen sah, laut „Matze!“ brüllte und das
Spielgerät mit einiger Wucht Richtung Wentorf-Tor beförderte.
Überraschenderweise konnte er den Torwart der Gastgeber von der
Mittellinie aus nicht gefährden, die Bank registrierte aber den
ersten Torschuss des Abwehrrecken an diesem Tag. Das Zitat des Tages
gehörte aber Co-Trainer Bajramovic, der einem nicht weiter zu
benennenden Spieler, der in den Minuten zuvor durch gehäufte Stopp-
und Abspielfehler aufgefallen war, den hilfreichen Hinweis „Ey,
versuch' mal nicht so viele Fehler zu machen!“ mit auf den Weg gab.
Wieder gewonnen, wieder
hinten ziemlich sicher gestanden, am Donnerstag (!) geht es eine Liga
höher in die Landesliga, dann gegen Sasel in Sasel.