Freitag, 4. November 2016

Oberliga, 15. Spieltag: SC Victoria Hamburg – FC Süderelbe 7:0 (4:0)

Stadion Hoheluft, 176 Zuschauer

Allenfalls Magerkost hatten uns die Blau-Gelben in den vergangenen Wochen serviert – vor allem zuhause sah es finster aus! Drei sieglose Heimspiele in Folge, darunter zwei Unentschieden gegen Kellerkinder (inklusive Verspielen eines 3:0-Vorsprungs gegen Buxtehude) und einen glücklichen Last-Minute-Erfolg gegen den Aufsteiger Kosova. Wahrlich keine Glanztaten und schon gar nichts, was einem die Freudentränen auf die Wangen drückt, wenn man an einem feuchtkalten Herbstabend ins Stadion soll.
Nun sollte also Süderelbe auf dem Programm stehen und die Biographie ähnelte verflucht der von Halstenbek und Buxtehude: Nicht wirklich gut in Tritt gekommen, unten in der Tabelle am Rumkrebsen, tja, was kann da Besseres passieren, als ein Kick zum Aubauen des Selbstvertrauens gegen den SCV? Das könnten sich zumindest die Spieler von Süderelbe auf der ‚langen Fahrt‘ nach Eimsbüttel gedacht haben. Muss ja wahrlich dörflich da unten sein, denn einige der Anhänger der Südhamburger betonten uns gegenüber mehrfach, wie lang und aufregend doch die Anreise gewesen ist. Ahja. Wenn man denn einmal im Jahr aus dem Dorf in die große Stadt kommt...
Allerdings hatte Süderelbe nicht damit gerechnet, dass Miraculix in der Kabine bei Victoria seinen Zaubertrank hat stehen gelassen, denn unser Team wirkte von Anfang an wie ausgewechselt im Vergleich zu den vorherigen Partien: Man hatte wirklich sofort den Eindruck, dass sich die Jungs einiges vorgenommen hatten, denn alle waren von Anfang an hellwach und motiviert. Und so dauerte es knappe zehn Minuten, bis der arme Torhüter von Süderelbe den ersten Ball aus den Maschen fischen durfte. Marius Ebbers war der Übeltäter – und er hatte offenbar Spaß am Toreschießen gefunden, denn er stockte sein Konto im Verlauf der Partie auf ein Dreierpack auf. Danial Jadidi traf zudem doppelt, plus jeweils ein Treffer von Vincent Boock und Luca Ernst. Fertig war die Packung für die Gäste, denen man über weite Strecken der ersten Halbzeit die Oberligatauglichkeit absprechen musste. Das soll das Auftreten der Victorianer aber keinesfalls schmälern, denn wie wir wissen, ist es ja keine Selbstverständlichkeit, solche Spiele aufs Parkett zu zaubern.
Es wäre sicherlich allen Beteiligten zu wünschen, wenn das keine Eintagsfliege bleibt, sondern der Beginn für einen neuen Lauf voll mit supertollem Fußball und hohen Siegen wird...