Freitag, 28. Oktober 2016

Oberliga, 14. Spieltag: SC Victoria – Buxtehuder SV 3:3 (2:0)

Stadion Hoheluft, 227 Zuschauer

Was haben wir wieder für einen Spaß gehabt am Freitag… nicht. Irgendwie ist bei den Heimspielen der Wurm drin, aber mal so richtig. Da kommt der Tabellenletzte, du freust dich auf einen lockeren Aufgelopp und über gutes Herbstwetter, bis zur 57. Spielminute läuft auch alles nach Plan und dann schlägst du nur noch mit dem Kopf gegen die Wand.
Was war passiert? Fangen wir mal vorne an. Nachdem während der letzten Heimspiele der Container nicht geöffnet werden konnte, sollte es heute endlich mal wieder rund gehen im Shop – und wie. Es war geradezu so, dass uns die Leute die Bude einrannten. Überhaupt: Wer damit gerechnet hat, dass feuchtes Wetter und ein unattraktiver Gegner die Leute zu Hause hinterm Ofen verharren lassen, sah sich getäuscht. Die Zuschauerzahl durchaus ordentlich mit über 200 Menschen. Darunter auch eine Reisegruppe von Studienkollegen, die einmal im Jahr gemeinsam auf Fußballtour gehen. Op‘ Swutsch, quasi, wie der Norddeutsche sagen würde. Dieses Jahr war Hamburg an der Reihe und den Auftakt bildete unser Spiel gegen Buxte. Zunächst deckte sich die Truppe mit Vicky-Artikeln ein, später leistete sie uns in der Kurve Gesellschaft und ließ auch das ein oder andere Liedchen vom Stapel. Zwischen Ebbe Sand und unserem Ebbe besteht zwar ein Unterschied, aber da Marius Ebbers heute nicht spielen konnte, wurde eben der Ex-Schalker besungen.
Auch sonst war gut was los, allerdings fehlte dieses Mal die Trommel-Truppe aus Buxtehude, die im letzten Jahr noch ihr Team unterstützte. War ja klar, dass das wieder mal eine einmalige Angelegenheit war. Wahrscheinlich die Zweite Mannschaft und ein paar Kumpels der Spieler, die die weite Reise in die große Stadt dazu genutzt hatten, anschließend auf der Reeperbahn zu versacken. Dieses Mal meinten lediglich einige Angehörige rumstressen zu müssen. Dorfatzen, die einen auf den Dicken machen, geiler geht‘s nimmer... Klar, dass es Ärger gibt, wenn man sich demonstrativ zwischen die Heimfans stellt.
Aber gut, das Spiel lief zunächst absolut nach Plan: Das Treiben von Buxtehude erinnerte weitestgehend an die Luruper Truppe aus dem letzten Jahr, mit Oberliga hatte das nicht viel zu tun. Wie ein wild gewordener Hühnerhaufen, der den „Großen“ dabei zusieht, wie sie Fußball spielen. Ruckzuck nutzte Vicky die Überlegenheit zur 2:0-Führung bis zur Pause und einzig die Chancenverwertung war mal wieder mangelhaft. Es hätte auch mal locker 7 oder 8:0 stehen können. Aber wer rechnet schon damit, dass ein 2:0-Vorsprung gegen den Tabellenletzten nicht ausreicht?!
Vor allem, wenn das eigene Team in der 48. Minute noch auf 3:0 erhöht. Tore übrigens von Mirco Bergmann und zwei Mal Danial Jadidi, der bis dato eine gute Figur machte.
Als Zuschauer konnte man sich den Kick auch wirklich gut geben, es war ordentlich Alarm und Vicky spielte munter weiter in eine Richtung.
Was dann in der 57. Minute ff. passierte, ist mir auch mehrere Tage später noch völlig unverständlich. Irgendwie gelang Buxtehude ein Tor. Okay, kann mal passieren. Das dachte sich wohl auch die gesamte blau-gelbe Mannschaft und stellte in der Folge das Fußballspielen ein. Eine Minute später erzielte Buxtehude das zweite Tor. Ups, was‘n da los? Scheinbar immer noch in der Gewissheit, dass man das Ding ja wohl locker nach Hause fährt, tat Vicky von nun an… nichts. Buxtehude leistete sich in der 61. Minute noch einen Platzverweis durch eine Gelb-Rote, bekam dadurch aber dermaßen Oberwasser, dass sie fünf Minuten später den 3:3-Ausgleichstreffer erzielten. Sprachlos, völlig entsetzt und versteinert musste man jetzt ansehen, wie der SCV es 20 Minuten gegen den dezimierten Tabellenletzten nicht auf die Ketten bekam, erneut ein Tor zu schießen. Selbst als der Schiri Mitleid bekam und noch einen Buxte-Spieler zum Duschen schickte, änderte sich nichts an der Hilflosigkeit, von der die Victorianer befallen waren. Eine Kreisliga-Truppe hätte es besser gemacht! Da offenbar auch Jasko nicht wusste, was da mit seiner Truppe passiert ist, lud er für den nächsten Tag alle um 8 Uhr zum Sondertraining ein. Ich hoffe, der SCV hat dabei seine Torgefährlichkeit wieder entdeckt. Sie muss irgendwo im Stadion Hoheluft verloren gegangen sein...