Heubergredder, 50 Zuschauer
Der Urtyp hatte an diesem Freitag Ende März die glorreiche Idee, nach wirklich langer Zeit mal wieder dem SC Sperber und seinem Sport-Duwe-Stadion am Heubergredder einen Besuch abzustatten. Noch dazu mit Vickys Zweiter als Gastmannschaft und natürlich Flutlicht. Und Bier!
Jörg und der Urtyp reisten (sportlich, sportlich!) mit dem Rad an, wohingegen Remove before flight und ich uns praktischerweise der U-Bahn bedienten. Die nette Dame am Ticketcounter gab unserer Bitte nach ermäßigten Karten trotz vergessenem Schülerausweis nach, das nenne ich mal Kulanz. Übrigens sitzt die gute Frau schon seit meinem ersten Besuch vor etlichen Jahren in schöner Regelmäßigkeit dort in ihrem Häuschen. Daumen hoch fürs Ehrenamt!
Der SC Sperber dümpelt seit einiger Zeit leider nur noch auf Bezirksebene umher und dort in dieser Saison auch nur im unteren Tabellenmittelfeld. Sportlich standen die Zeichen für Vicky II als solidem Dritten in der Tabelle also auf Sieg.
Das Spiel begann munter und bereits in der zwölften Minute erfolgte ein schöner Pass aus dem Mittelfeld in den Lauf unseres Stürmers, dieser flitzte geschickt durch die Sperber-Abwehr, umkurvte den herauseilenden Keeper und traf dann aus spitzem Winkel in die Maschen! 1:0 trotz reklamierter Abseitsstellung.
Das war an diesem Abend aber tatsächlich auch das einzige (gewollte) Highlight. Bereits in den nächsten Minuten verflachte das Niveau zusehends: Victoria wurde seiner Rolle als Topmannschaft der Liga in keinster Weise gerecht und wenn Sperber mal kein Glück hatte, dann kam auch noch Pech dazu. Fehlpässe und Slapstick-Einlagen mit dem Ball häuften sich, sodass man sich fast vorkam wie in der Kreisklasse. Der wirklich sehr holprige Untergrund tat dann auch noch sein Übriges. Die Hausherren waren dem Ausgleich zeitweise näher, als Vicky dem vielleicht erlösenden 2:0.
Höhepunkt in dieser Zeit war allerdings der Wirt der nahen Gaststätte, die sich scheinbar für den SC Sperber um das „leibliche Wohl“ kümmert. Anfangs noch lustig und nur mutmaßlich angetüdert, schlenderte er über die Tribüne und verkaufte Gezapftes vom Tablett. Im Verlauf des Spiels wurde es allerdings offensichtlich, dass er sich seine überteuerte Plörre selbst schön trinken musste und zusehends die Kontrolle über sich und sein Tablett verlor. Drei Euro für 0,33 Liter sind wirklich unverschämt! Dazu sei gesagt, dass es sich auch noch um Krombacher handelte. Selbst drei Euro für 33,0 Liter Bomkracher sind immer noch eindeutig zu viel!
Für alle Freunde der Gerstenkaltschale sei erwähnt, dass der Kiosk am U-Bahnhof deutlich sparschweinfreundlichere Preise und ein nicht unbedingt leberfreundliches Mehr an Leistung (0,5 Liter!) anbietet.
Daran konnten wir uns zwar erfreuen, sahen aber auf dem Platz auch schon die drei Punkte für die Guten flöten gehen und gegen eine schiedlich-friedliche Punkteteilung eingetauscht. Dazu kam es, Gott sei Dank, nicht. Besser noch: Als alle schon mit dem Abpfiff rechneten (90.+4), wurde ein Vicky-Spieler im Strafraum der Heimmannschaft bei der wahrscheinlich letzten Aktion übel umgesenst. Somit kamen wir dank einem sicher verwandelten Strafstoß noch in den Genuss eines zweiten Tores und dabei blieb es auch.
Die Sektionen Zweirad und Drei(ter)bildungsweg trennten und verabschiedeten sich.