Freitag, 9. September 2011

7. Spieltag: SC Victoria – Altona 93 0:1 (0:0) (09.09.2011)

Manche Dinge gehen einfach nicht. Zum Beispiel, dass der SCV mal gegen Altona gewinnt. Da kann man sich auch auf den Kopf stellen, irgendwie war es vorher schon klar, dass es nichts wird. Sagt ja auch die Statistik, der letzte Sieg gegen Altona liegt schon acht Jahre zurück. Trotzdem hofft man natürlich immer wieder. Vor ein paar Jahren gab es immerhin mal ein 1:1 – das wäre ja schon mal ein Anfang. Und selbst, wenn man sich vorher drauf einstellt, sitzt der Stachel hinterher tief. Letztes Jahr war es Berkan Algan, dieses Jahr Sezgin Akgül. Ausgerechnet der ehemalige Victorianer. Vielleicht war es auch ein Eigentor, der Ball war auf jeden Fall noch abgefälscht. Letztlich auch wurscht, die drei Punkte gehen nach Altona.
Dabei war eigentlich alles angerichtet: Das älteste Derby in Deutschland wurde entsprechend beworben, knapp 1000 Zuschauer strömten schließlich an die Hoheluft. Das war offenbar zu viel für den SCV, der darauf scheinbar nicht vorbereitet war. Anders ist es nicht zu erklären, dass bei diesem Spiel der Gästeeingang nicht offen steht. Und es auch im Gästebereich kein Catering-Angebot gibt. Das veranlasste eine permanente Völkerwanderung während des Spiels, immer an uns vorbei. Der Drang, seine Fresse dabei noch mal eben in die Kamera zu halten, dabei übrigens genau so groß wie der Bierdurst…
Bei uns fanden sich letztlich knapp 30 Leute im Block ein, um mit unserer Choreo das Spiel einzuläuten. Wir beriefen uns dabei auf den guten alten Konstantin, der sich nach einer Himmels-Erscheinung auf das Christentum berief: Dementsprechend war hinter uns am Zaun der Sternenhimmel abgebildet mit den Worten “Irgendwann wird jeder bekehrt”, vor uns am Wellenbrecher der lateinische Spruch “In hoc signo victoria eris”. Das Ganze wurde abgerundet mit Victoria-Wappen, die den Zwischenraum füllten. Ausführung in Ordnung, kleinere Kritikpunkte durchaus vorhanden, aber man lernt ja nie aus – was Choreos angeht, sind wir ja noch reichlich unbedarft.
Der Gästeblock war sehr gut gefüllt, der Zaun von Altona gut beflaggt, so muss das immer sein! Das Spiel selbst nicht so ganz der große Bringer wie erhofft, andererseits aber auch kein Grund, sich so negativ zu äußern wie es teilweise hinterher in der Presse zu lesen war. Beide Teams standen gut und dementsprechend ging der Ball meist im Mittelfeld hin und her. Gelegentliche Torchancen auf beiden Seiten durchaus vorhanden, aber bis zur Pause blieb alles ruhig.
Supportmäßig testeten wir dieses Mal etwas Neues, um mit so vielen Leuten fertig zu werden, und tatsächlich, mit einem Einpeitscher klappte es doch ganz gut. Wir kamen mit relativ wenigen Liedern aus, das mag nicht jedem gefallen, aber ist nun mal unser Stil. Die restliche “Prominenz” der Stadt übrigens auch anwesend…
Nach der Pause wurde uns ganz warm uns Herz: Altona hatte ordentlich Pyro dabei und erleuchtete den Gästeblock sehr hübsch. Einzig die eine Fackel, die Richtung Spielfeld geworfen wurde, hätte durchaus hinter dem Zaun bleiben können, wo sie hingehört. Sah klasse aus, es ist auch keinem was passiert und gab auch keinen großen Aufreger. Hinterher war zwar das Spielfeld ein wenig verraucht, aber auch der Schiedsrichter sah keinen Grund, große Panik zu schieben. So gehört sich das!!!
Das Spiel in der zweiten Hälfte ähnlich, bis dann irgendwann dieses vermaledeite Tor fiel. Gewühl im Strafraum nach einem Freistoß und plötzlich war das Ding drin. Der Torwart dabei sehr überrascht, sah natürlich unglücklich aus, aber kann halt passieren. Bei uns danach natürlich die Konzentration etwas weg, aber insgesamt konnte der Support noch gut zu Ende gebracht werden. Die Spieler kamen trotz der Niederlage hinterher noch vorbei, um sich zu bedanken, während die Altonasen ihr Team feierten. Nun ja.
Wir grillten hinterher noch gemütlich mit unseren zahlreichen Gästen und ließen den Abend ruhig mit Wurst und Bier ausklingen. Danke an alle!