Krückaustadion, 403 Zuschauer
Als die Lose für das
Achtelfinale gezogen wurde, fiel dem ein oder andere doch glatt
Abendessen aus dem Gesicht: Elmshorn, Vorjahresendspielgegner.
*schluck* Das ist allerdings
schon ein paar Wochen her und da in den letzten Tagen die Formkurve
des SCV nach oben, die der Vorstädter aber steil nach unten zeigte,
lautete das Motto der Fahrt letztlich: “Hinfahren, weghauen, nach
Hause fahren.”
Gesagt, getan. Zum letzten
Spiel des Jahres fand sich letztlich ein anständiger Haufen ein, bei
dem zwar der ein oder andere fehlte, der aber dennoch in Ordnung war.
Wir verzichteten wie in Meppen auf den ganzen Schnickschnack und
brachten nur eine Zaunfahne mit. Keine Schwenker, keine Trommel, nur
mehr oder weniger gut geölte Stimmen.
Das Spiel, das zuerst am
13.12. an der Wilhelmstraße stattfinden sollte, wurde aus dubiosen
Gründen (Datum? Licht? Fans? Regionalliga?) letztlich ins
Krückaustadion verlegt. Zudem nun nicht mehr Freitagabend, sondern
Samstagmittag. Uns auch recht. Das Stadion relativ unansehnlich für
meinen Geschmack mit der Laufbahn – nicht so mein Fall. Zudem nur
an einer Seite mit recht steilen Stufen ausgebaut, der ganze Rest
eher traurig. Hier soll Regionalliga gespielt werden? Irks...
erinnert an Flensburg, aber da ist man immerhin direkt am Spielfeld.
Wir also recht weit weg
vom Geschehen, aber was soll's, wir machten uns stattdessen lautstark
bemerkbar. Zumindest zu Beginn, dann schlug aber recht schnell das
graue, nieselige Wetter zu und senkte den Lärmpegel. Gegner auf den
Rängen gab es offiziell keine mehr, da die Fanatics ja ihre
Aktivitäten (vorerst?) eingestellt haben. Trotzdem wurden
entsprechende Gestalten im Stadionrund gesichtet, aber der Dritte
Weltkrieg blieb erstaunlicherweise aus.
Zum Sportlichen: Auf dem
tiefen Rasen tat sich unsere Mannschaft schwerer als vermutet.
Allerdings konnte auch Elmshorn nicht wirklich überzeugen, vor allem
der Sturm wusste auch nur bedingt, wo das Tor stand. Dass Feuer in
der Partie war, sah man an den vielen Fouls und der Rudelbildung, bei
der wohl so einige aktive und ehemalige Victorianer beteiligt gewesen
sein sollen. Ein Tor wollte jedenfalls in der ersten Halbzeit nicht
fallen, sodass schon geunkt wurde, was passiert, wenn es hier
Verlängerung und Elfmeterschießen geben sollte... so ohne
Flutlicht.
Nach der Pause dann ein
Sturmlauf des SCV, aber die altbekannte Abschlussschwäche trat auch
gegen den unterklassigen Gegner wieder auf. Gerade als der FCE dann
stärker wurde, trat Geburtstagskind Michael Sara auf den Plan und
erzielte das erlösende 0:1. Man konnte schon ahnen, dass dies die
Entscheidung war. Auch wenn die Jungs von dem wie üblich wie ein
Rohrspatz schimpfenden Achim Hollerieth noch mal alles versuchten,
zog der SCV letztlich verdient ins Viertelfinale ein. Bemühen wir
mal die Statistik: In den letzten Jahren, wenn der SCV und der FCE
gegeneinander im Pokal angetreten sind, hat am Ende immer der SCV im
DFB-Pokal gespielt. ;-)
Der Support war insgesamt
in Ordnung, aber auch mit viel Luft nach oben. Gegen Ende, als die
Partie hektisch wurde, auch viel Gepöbel, immerhin gehört die
Titelverteidigung zu einem der beiden großen Saisonziele und spielt
auch für uns eine große Rolle. Anschließend kurze Feierei mit dem
Team und dann ging's ab in die verdiente Winterpause. Mal sehen, wie
lang die wird... auf dem Rasen.