HSV II und Oberneuland sollten unsere
Gegner im neuen Jahr heißen. Beides Teams, die man schlagen muss,
wenn man seinem Ziel, dem Nichtabstieg, näher kommen wollte. Leider
machte uns das Wetter einen fetten Strich durch die Rechnung, denn
sowohl in Hamburg als auch in Bremen verhinderten Schnee und Regen
ein frühes Ende der Winterpause. Wäre ja auch noch schöner, wenn
die gute alte Tradition, dass zu Februarbeginn alle Spiele ausfallen,
mal durchbrochen wird.
Und auch letzte Woche sah es nicht viel
besser aus, bereits am Mittwoch trudelten die ersten Absagen für das
Wochenende rein. Die Bremer wollten nun aber scheinbar unter Beweis
stellen, dass sie ein drittliga-taugliches Stadion haben, von
Rasenheizung und ähnlichen Spielereien war im Vorfeld die Rede. Und
so wurde Freitag entschieden, dass Sonntag gespielt wird – komme,
was wolle. Letztlich stellten wir damit das einzige Spiel des
Spieltages, denn alles andere fiel tatsächlich aus. Wobei man so
ehrlich sein und zugeben muss, dass es auch keinen Grund gab, das
Spiel abzusagen. Der Platz war in Ordnung, keine Eis oder Schnee mehr
zu sehen, auch das Stadion war frei von Niederschlagsresten.
Obwohl vorher noch vollmundig getönt
wurde, dass die Winterpause zu lang sei, konnten sich dann jedoch
nicht alle Herrschaften aufraffen, auch wirklich den Weg nach Bremen
anzutreten, sodass wir letztlich nur mit zwei vollen Tickets fuhren.
Negativrekord für ein Auswärtsspiel dieser Saison! Also hieß es
das beste draus zu machen, denn die, die dabei waren, brannten. Neue
Spieler, neuer Schwung gegen den Abstieg und so! Die Hinfahrt wurde
uns durch Catering der ganze besonderes Art versüßt, sodass alle
wohlgenährt die kleine Hansestadt erreichten. In Bremen selbst alles
ruhig, die Rückfahrt aus Stuttgart hatte den Bundesligafans dann
wohl doch zu lange gedauert, sodass alle noch im Bett lagen.
Am Stadion kurzzeitiges BuLi-Gebahren
der Ordner, der Trommler und Megaphon-Mensch (höhö, so was haben
wir nicht nötig... ;-)) sollten ihre Namen abgeben: „Das wird
überall so gemacht.“ Herrlich, wie liebe ich diese Aussagen von
Menschen, die noch nie „überall“ waren. Wie früher in der
Oberliga: „Alle nehmen fünf Euro Eintritt“... Ähm, NEIN!
Wir bekamen dann einen Platz auf der
Tribüne zugewiesen, in dem wir dann ganz alleine standen und tun und
lassen konnten, was wir wollen. So oder ähnlich. Aber wir wurden ja
auch gut bewacht, auch wenn die Ordner überlegten, dass sie uns dann
doch nicht einzeln zur Toilette folgen wollten.
Zum Spiel: Eigentlich möchte ich gar
keine Worte dazu verlieren, aber was sein muss, muss sein. In der
ersten Halbzeit hielt unser neu formiertes Team, in dem leider eine
ganze Reihe an Spielern fehlten, noch ganz gut mit. Es zeigt sich
aber auch, dass einige Spieler eben nicht so einfach zu ersetzen sind
und wenn Jakob Sachs und Benny Hoose gleichzeitig fehlen, macht sich
das bemerkbar. Obwohl die Bremer ordentlich drückten, stand unsere
Hintermannschaft gut und ließ kaum Chancen zu. Die größte hatte
sogar Blau-Gelb in Form von Roger Stilz, leider bekam der Torhüter
der Bremer noch seine Finger dazwischen. Kurz vor der Pause dann das
Unvermeidbare: Standardsituation (Ecke), Tor. Daran hat sich
scheinbar auch in der Pause noch nix geändert.
In der zweiten Halbzeit brachen dann
aber alle Dämme und nicht wenige beteten, dass das Spiel noch nach
75 oder 80 Minuten abgepfiffen wird, denn an Gegenwehr war nachher
nicht mehr zu denken. Noch mal ein Standardtor nach Ecke, ein
Handelfmeter und noch zwei Dinger und am Ende hieß es 5:0 für die
Gastgeber. Oha, was für eine Packung. Unser neuer Spanier Seguro,
der gleich einen ganzen Haufen an Presse anrücken ließ, konnte
übrigens noch die die erwünschten Effekte erzielen. Lassen wir ihm
Zeit.
Supportmäßig war der Auftritt nach
der langen Pause in Ordnung, mehr auch nicht. Sicherlich muss man
erst wieder in den Rhythmus kommen, sicherlich war auch der
Spielverlauf nicht förderlich, aber da muss man durch. Wir kennen es
ja mittlerweile nicht anders.
Nach dem Spiel kam die Mannschaft noch
zum Abklatschen vorbei, wobei zu sagen bleibt: Kopf hoch, niemand hat
damit gerechnet, in Bremen was zu holen. Es kann nur besser werden!
Auf der ruhigen Rückfahrt kam erneut
das klasse Catering zum Tragen, dieses Mal wurde Obstplatte für
(fast) alle gereicht, lecker! Gerne wieder... ;-)