TimePartner-Arena, 435 Zuschauer
Selbstbeweihräucherung
ist ein allseits bekanntes Merkmal von Ultras. Da wollen wir
natürlich auch nicht zurückstecken und uns mal selbst loben. Denn
in dieser Saison kann man deutlich merken, dass unser Support
nochmals an Qualität gewonnen hat. Bisher haben wir sehr gute
Auswärtsfahrerzahlen und alle Anwesenden zeigen jede Woche erneut
den Willen, ans Limit zu gehen und total auszuflippen.
Auch für Cloppenburg
konnten wir wieder eine sehr gute Zahl an Anmeldungen verbuchen und
so machten wir uns mit drei WETs auf die Reise über Bremen und
Oldenburg. Einen weiteren Kaoten begrüßten wir später im Stadion,
er war direkt mit dem Auto angereist.
Die Stimmung schon auf der
Hinfahrt sehr gelöst, einige versprachen sich durchaus heute Punkte,
auch wenn die letzten Spiele unserer Blau-Gelben nicht unbedingt
überzeugend waren. Aber auch Cloppenburg war nicht besonders gut in
die Saison gekommen, also ein echter Abstiegsknaller. In Cloppenburg
selbst war erst mal tote Hose: Wie man vom Bahnhof zum Stadion kommt,
wussten selbst Einheimische nicht. Fußball ist hier offenbar nicht
angesagt. Oder zumindest nicht der Fußball aus der eigenen Stadt.
Hätten wir nach dem Weg zum Weser- oder Westfalenstadion gefragt,
hätten wir wahrscheinlich eine Antwort bekommen. Zum Glück gab es
dann doch noch ein paar hilfsbereite Menschen und so erreichten wir
eine gute halbe Stunde vor Anpfiff das Stadion. Dieses Mal hatten wir
uns vorgenommen, nicht wieder auf die Tribüne zu gehen. Bei unserem
letzten Auftritt dort war die Atmosphäre nicht besonders angenehm,
sexistische Witze und Bemerkungen unter der Gürtellinie kamen da im
Minutentakt vom Heimpublikum.
Heute gingen wir also auf
die Gegengerade, umso besser hatten wir so doch den starken Wind im
Rücken. Nachdem wir den Zaun entsprechend beflaggt und unser Team
begrüßt hatten, ging's auch schon los. Vicky spielte eigentlich recht
ansprechend nach vorn und kreierte Chancen. Das war in den letzten
Spielen ja nicht unbedingt immer der Fall. Cloppenburg hatte auch
wenige, aber teils gute Chancen. Das Spiel insgesamt durchaus
ansehnlich, da konnten wir natürlich nicht zurückstecken. ;-) Von
Anfang an pushten sich alle gegenseitig zu Höchstleistungen und wie
es so schön heißt – der Funke sprang über. Die fehlenden
Schwenker glichen wir mit Klatsch- und Schaleinlagen aus, sodass es
auch optisch ansprechend aussah. Als dann tatsächlich die Führung
durch Jakob Sachs fiel (wunderschönes Ding übrigens), gab es kein
Halten mehr. Von nun an war Freidrehen pur im Block angesagt! Leider
konnte das Team im Anschluss selbst größte Chancen nicht zum
zweiten Tor verarbeiten, sodass in der Pause bereits geunkt wurde.
Zur zweiten Halbzeit
hatten wir per Spruchband eine Soli-Aktion für Ultras Braunschweig
vorbereitet, in der wir Stellung zu den skandalösen Vorfällen der
Vereinsführung bezogen: „Schämt euch, EINTRACHT: Zu BRAUN nicht
SCHWEIGen!!!“ Dieses Thema wird uns sicherlich auch weiterhin
beschäftigen, durften wir doch vor Kurzem Ultras Braunschweig noch
bei uns im Stadion als Gäste begrüßen. Das wäre nach dem jetzigen
Stand der Dinge nicht mehr (so einfach) möglich.
Aus der Pause kamen die
Cloppenburger dann wie erwartet mit mehr Biss, Vicky geriet zunehmend
unter Druck und kam kaum noch vor das gegnerische Tor. Folgerichtig
fiel der Ausgleich, aber man spürte trotzdem, dass hier keiner ans
Aufgeben dachte. Weder auf dem Feld noch im Block. Kurz vor Schluss
dann aber doch der scheinbare Todesstoß: Führung für Cloppenburg.
Kurz gingen die Köpfe bei einigen runter, aber keine zwei Minuten
später köpfte uns Marcel Hegert zum 2:2-Endstand. Die letzten
Minuten wäre durchaus noch ein Tor (auf beiden Seiten!) drin gewesen, aber letztlich sind wir
über den einen Auswärtspunkt alle froh. Klar, hier wäre mehr zu holen
gewesen, aber angesichts des Spielverlaufs muss man schon froh sein,
überhaupt was Zählbares mitzunehmen.
Bei Nordkaos waren nach
dem Spiel alle erst einmal völlig platt, sodass wir die Gelegenheit,
zusammen mit dem Team im Mannschaftsbus nach Hamburg zurückzufahren,
dankend annahmen. So wurden uns immerhin knapp drei Stunden Zugfahrt
mit überfüllten Regionalbahnen erspart. Vielen Dank noch mal an
Lutz, der sein Einverständnis gegeben hat und die Jungs, die ein
wenig zusammengerückt sind und uns mit Essen versorgt haben.
Wir sind der Verein!