Stadion Hoheluft, 352 Zuschauer
Mein Leben als Nordkaot: Freitag Gruppentreffen und Flyer-Basteln
bis spät in die Nacht. Ein paar wenige Stunden Schlaf, dann klingelt
der Wecker auch schon wieder. Ab zum Stadion, es heißt Flyer
drucken, den Fancontainer einräumen, vor allem aber Choreobasteln.
Die ganze Crew ist am Start und die Stunden vergehen. Um Mitternacht
stehen wir immer noch an der Hoheluft. Aber was soll's, dafür leben
wir.
Es geht wieder heim, schnell noch ein paar wenige Stunden
Schlafen, bis es wieder los geht mit dem Heimspiel. Die ohnehin schon
wenigen Stunden werden noch weniger, als noch vor dem Wecker das
Handy klingelt. Es ist der Verein. Der Fancontainer wurde über Nacht
aufgebrochen. Großartig, also ohne Dusche und Frühstück ab zum
Stadion. Die Bande ist wieder versammelt und muss sich neben all der
vorhersehbaren Arbeit nun auch noch mit der unvorhersehbaren
auseinandersetzen.
An dieser Stelle richte ich mich mich direkt an die harten Kerle,
die in der Nacht zum 8. September unseren Container aufgebrochen
haben. Wir tragen sicherlich eine Mitschuld, nennen wir den Container
doch etwas fahrlässig den „Fancontainer“. Es mag der Eindruck
entstanden sein, dass wir in diesem Container unser Material lagern.
Leider nein. Habt ihr ja sicherlich selbst bemerkt. Wir lagern in
diesem Container tatsächlich gar nichts. Es ist nämlich der
offizielle Fanshop des Vereins. Also schon mal Hut ab, ihr habt den
offiziellen Fanshop aufgebrochen. Coole Aktion! Und noch besser, ihr
habt ihn dann auch noch ausgeraubt. Gratulation! Ihr habt zwei
Pullover und drei T-Shirts der offiziellen Trademark „Victoria
FanWear“ einem Container entrissen. Respekt, Leute! Das zeigt von
enormer Potenz. Ihr seid die Helden auf dem Schulhof.
Trotzdem ist die Stimmung natürlich nicht sonderlich gut. Einem
kleinen Club wie den SCV schmerzt es natürlich schon, wenn er nur
100 Euro Verlust macht. Ein Bundesliga-Fan-Trottel kann so etwas
natürlich nicht verstehen. Da kommt die Kundenmentalität durch.
Alles in allem kehrte aber doch noch relativ schnell wieder Ruhe
ein. Es wurde Zeit, sich langsam auf das anstehende Spiel zu
konzentrieren. Nach uns nach trudelten die ersten Zuschauer ein und
auch der C-Block ging in den gewohnten Heimspielmodus über.
Immerhin stand ein schweres Spiel bevor. Der Gast aus Neumünster
stand mit dem Rücken zur Wand und musste dringlichst punkten. Sie
wollten uns in Grund und Boden kämpfen. Vicky setzte dieser
Ankündigung die selbe Ersatzelf wie gegen Weiche entgegen. Als
Belohnung für die großartige Leistung der Youngster. Leider, und so
viel nehme ich an dieser Stelle vorweg, gelang es den Jungs nicht,
noch einmal an die Vorwoche anzuknüpfen. Von Beginn an verkaufte
sich der Gast besser, Blau-Gelb mit Problemen ins Spiel zu kommen.
Gerade die linke Seite stand phasenweise komplett offen. Wenig
verwunderlich also, dass die Guten dann auch schon nach 45 Minuten
2:0 hinten lagen.
In Hälfte zwei folgte dann zum Glück das Erwachen. Das junge
Team kämpfte sich zurück ins Spiel und Sachs machte den
verheißungsvollen Anschlusstreffer zum 2:1. Jetzt war Vicky dran und
hatte in so einigen Möglichkeiten den Ausgleich auf dem Fuß. Leider
– und so kann der Fußball manchmal auch sein – reichte es heute
nicht für das 2:2, denn nach einer dieser guten Chancen nutzte der
VfR die wieder einmal offene linke Seite zum Konter. 3:1. Die
Mannschaft gab sich zwar immer noch nicht auf, aber es reichte
schließlich nicht mehr, die Niederlage zu verhindern. In Anbetracht
der jetzt anstehenden harten Wochen drei leichtfertig verspielte
Punkte. Hier hätte man siegen können, wie schon gegen Eichede.
Zum C-Block:
Als Intro gab es ein paar blau-gelbe Luftschlangen. Sah nett aus
und sogar die Tribüne gab uns Szenenapplaus. Die anfangs erwähnte
Choreo war übrigens nicht für diesen Spieltag geplant...
Zum Support:
Trotz der miesen Bedingungen hat sich der C-Block ganz gut in
diesen Spieltag hinein gearbeitet. Mit jedem Lied wurde die Stimmung
besser und es scheint, als hätte sich so eine
Jetzt-Erst-Recht-Attitüde breit gemacht. Gerade in der
Victoria-Sturm-und-Drang-Phase waren wir gut dabei und der
Freihdrehfaktor bemerkenswert hoch. So macht das Spaß, Leute! Weiter
so!
Auch die Gäste aus Neumünster überzeugten mit einem
ordentlichen Auftritt. Ja eher eine Seltenheit in dieser Liga. Trotz
längerer Pausen, wirkte der Gästeblock sehr geschlossen und hatte
nach Anpfiff die Feierhoheit an der Hoheluft. Das tut leider immer
wieder weh.