Sonntag, 8. September 2013

6. Spieltag: SC Victoria – VfR Neumünster 1:3 (0:2)

Stadion Hoheluft, 352 Zuschauer

Mein Leben als Nordkaot: Freitag Gruppentreffen und Flyer-Basteln bis spät in die Nacht. Ein paar wenige Stunden Schlaf, dann klingelt der Wecker auch schon wieder. Ab zum Stadion, es heißt Flyer drucken, den Fancontainer einräumen, vor allem aber Choreobasteln. Die ganze Crew ist am Start und die Stunden vergehen. Um Mitternacht stehen wir immer noch an der Hoheluft. Aber was soll's, dafür leben wir.
Es geht wieder heim, schnell noch ein paar wenige Stunden Schlafen, bis es wieder los geht mit dem Heimspiel. Die ohnehin schon wenigen Stunden werden noch weniger, als noch vor dem Wecker das Handy klingelt. Es ist der Verein. Der Fancontainer wurde über Nacht aufgebrochen. Großartig, also ohne Dusche und Frühstück ab zum Stadion. Die Bande ist wieder versammelt und muss sich neben all der vorhersehbaren Arbeit nun auch noch mit der unvorhersehbaren auseinandersetzen.

An dieser Stelle richte ich mich mich direkt an die harten Kerle, die in der Nacht zum 8. September unseren Container aufgebrochen haben. Wir tragen sicherlich eine Mitschuld, nennen wir den Container doch etwas fahrlässig den „Fancontainer“. Es mag der Eindruck entstanden sein, dass wir in diesem Container unser Material lagern.
Leider nein. Habt ihr ja sicherlich selbst bemerkt. Wir lagern in diesem Container tatsächlich gar nichts. Es ist nämlich der offizielle Fanshop des Vereins. Also schon mal Hut ab, ihr habt den offiziellen Fanshop aufgebrochen. Coole Aktion! Und noch besser, ihr habt ihn dann auch noch ausgeraubt. Gratulation! Ihr habt zwei Pullover und drei T-Shirts der offiziellen Trademark „Victoria FanWear“ einem Container entrissen. Respekt, Leute! Das zeigt von enormer Potenz. Ihr seid die Helden auf dem Schulhof.

Trotzdem ist die Stimmung natürlich nicht sonderlich gut. Einem kleinen Club wie den SCV schmerzt es natürlich schon, wenn er nur 100 Euro Verlust macht. Ein Bundesliga-Fan-Trottel kann so etwas natürlich nicht verstehen. Da kommt die Kundenmentalität durch.
Alles in allem kehrte aber doch noch relativ schnell wieder Ruhe ein. Es wurde Zeit, sich langsam auf das anstehende Spiel zu konzentrieren. Nach uns nach trudelten die ersten Zuschauer ein und auch der C-Block ging in den gewohnten Heimspielmodus über.
Immerhin stand ein schweres Spiel bevor. Der Gast aus Neumünster stand mit dem Rücken zur Wand und musste dringlichst punkten. Sie wollten uns in Grund und Boden kämpfen. Vicky setzte dieser Ankündigung die selbe Ersatzelf wie gegen Weiche entgegen. Als Belohnung für die großartige Leistung der Youngster. Leider, und so viel nehme ich an dieser Stelle vorweg, gelang es den Jungs nicht, noch einmal an die Vorwoche anzuknüpfen. Von Beginn an verkaufte sich der Gast besser, Blau-Gelb mit Problemen ins Spiel zu kommen. Gerade die linke Seite stand phasenweise komplett offen. Wenig verwunderlich also, dass die Guten dann auch schon nach 45 Minuten 2:0 hinten lagen.
In Hälfte zwei folgte dann zum Glück das Erwachen. Das junge Team kämpfte sich zurück ins Spiel und Sachs machte den verheißungsvollen Anschlusstreffer zum 2:1. Jetzt war Vicky dran und hatte in so einigen Möglichkeiten den Ausgleich auf dem Fuß. Leider – und so kann der Fußball manchmal auch sein – reichte es heute nicht für das 2:2, denn nach einer dieser guten Chancen nutzte der VfR die wieder einmal offene linke Seite zum Konter. 3:1. Die Mannschaft gab sich zwar immer noch nicht auf, aber es reichte schließlich nicht mehr, die Niederlage zu verhindern. In Anbetracht der jetzt anstehenden harten Wochen drei leichtfertig verspielte Punkte. Hier hätte man siegen können, wie schon gegen Eichede.

Zum C-Block:
Als Intro gab es ein paar blau-gelbe Luftschlangen. Sah nett aus und sogar die Tribüne gab uns Szenenapplaus. Die anfangs erwähnte Choreo war übrigens nicht für diesen Spieltag geplant...

Zum Support:
Trotz der miesen Bedingungen hat sich der C-Block ganz gut in diesen Spieltag hinein gearbeitet. Mit jedem Lied wurde die Stimmung besser und es scheint, als hätte sich so eine Jetzt-Erst-Recht-Attitüde breit gemacht. Gerade in der Victoria-Sturm-und-Drang-Phase waren wir gut dabei und der Freihdrehfaktor bemerkenswert hoch. So macht das Spaß, Leute! Weiter so!
Auch die Gäste aus Neumünster überzeugten mit einem ordentlichen Auftritt. Ja eher eine Seltenheit in dieser Liga. Trotz längerer Pausen, wirkte der Gästeblock sehr geschlossen und hatte nach Anpfiff die Feierhoheit an der Hoheluft. Das tut leider immer wieder weh.