Freitag, 2. November 2018

Oberliga Hamburg, 15. Spieltag: SC Victoria Hamburg – FC Teutonia 05 3:1 (3:1)


Stadion Hoheluft, 02.11.2018, 304 Zuschauer

Nachdem die Mannen von Jean-Pierre Richter am Mittwoch ein dickes Ei gelegt und mit 4:0 das Derby verloren hatten, ging es im Vorfeld der Partie gegen die Teutonen eigentlich nur noch um die Höhe der zu erwartenden Niederlage. Vorfreude auf ein Spitzenspiel – auch wenn es tabellarisch nicht unbedingt eins war – unter Flutlicht sieht natürlich anders aus. Weil man aber ja in den vergangenen fast elf Jahren inzwischen so einiges mit diesem Verein erlebt hat, wirft einem auch eine drohende Packung nicht mehr so aus der Bahn. Wir haben schließlich genug davon in der Regionalliga erlebt und verarbeitet.
So lief soweit alles wie immer: Eine Gruppe ausländischer Fußballbegeisterter stattete Hamburgs schönstem Stadion einen Besuch ab (dieses Mal aus der Schweiz, zu denen später etwas mehr) und erfreute sich am Merch im Container. Nebenbei kauften die Stammkunden den Flyer (an dieser Stelle mal wieder ein dickes Dankeschön, ohne euch hätten wir das Ding wahrscheinlich schon längst eingestellt) und nette Gespräche gab‘s noch obendrein.
Der Container war kaum zu, der Platz noch kaum eingenommen, die erste Beschwerde über das Wetter (natürlich egal wie es ist, irgendwas zu meckern hat immer einer darüber) kaum ausgesprochen, da stand‘s plötzlich schon 1:0 für den SCV. WTF?!?! Teutonia hatte Anstoß, verlor den Ball in Vickys Hälfte, Bibie und Luca Ernst vernaschten die aufgerückten Gäste in 1860-Gedächtnis-Trikots und drin war das Ding nach gefühlten fünf Sekunden. Krasser Scheiß!
Auch in der Folge merkte man Blau-Gelb an, a) dass die Jungs Wiedergutmachung leisten wollen und b), dass mit Strömer und Kohpeiß wichtige Offensivakteure wieder in den Tritt kommen. Denn unmittelbar nach dem Führungstor war es tatsächlich der SCV, der das Spiel bestimmte und zu Möglichkeiten kam.
Erst nach ungefähr einer gespielten Viertelstunde hatten sich die Ottensener vom ersten Schock erholt und begannen Fußball zu spielen. Das können sie bekanntlich ganz gut, auch wenn es selten so richtig zwingend wurde. Victoria ließ sich aber am diesem Freitagabend auch nicht durch Rückschläge wie dem 1:1 nach 24 Minuten aus der Ruhe bringen. Denn auch hier folgte die Antwort prompt: Anstoß, langer Diagonalball von Bergmann auf Kohpeiß, der verlängert zu Bibi Ninje, der den Keeper umkurvt und den Querpass muss Siemsen dann nur noch im Kasten unterbringen. Erneute Führung, alles rastet aus, so einfach schön kann Fußball sein!
Fünf Minuten später nimmt der Torwart der Gäste einen Ball mit der Hand auf, der C-Block, heute sowieso schon in bester Pöbellaune, schreit sofort und selbstverständlich vollkommen gerechtfertigterweise unisono „Rückpass“. Der Schiedsrichter kann sich gegen soviel unparteiische Fußballexpertise nicht wehren und pfeift, indirekter Freistoß im gegnerischen Strafraum. Oft verpuffen solche Situationen ja, weil einfach zu viele Beine und andere Körperteile im Weg rumstehen. Heute war der Siegesgöttin allerdings das Glück hold, eines dieser besagten Körperteile in hellblau fälschte nämlich von Appens Schuss unhaltbar ab. Drin ist drin, Alta! Bis zur Pause mühten sich die Gäste, so wirklich gefährlich wurde es aber nicht.
In der Halbzeit tauchten dann zwei der Schweizer bei uns in der Kurve auf, pöbelten und sangen ordentlich mit. Ein guter Auftritt des Blocks, der offensichtlich ansteckte. Kurz vor Ende des Spiels übertrieben es die beiden aber und griffen einmal ganz tief in die rassistische Gesängekiste. Dafür wurden sie zurecht aus allen Ecken des Blocks in Windeseile gemaßregelt und blieben den Rest des Spiels sichtlich überrascht von dieser Reaktion ruhig.
Auf dem Platz war natürlich Teutonia mit zunehmender Spieldauer immer bestimmender, aber so richtig gefährlich wurde es nur selten. Im Gegenteil, der SCV gönnte sich sogar nach einer gespielten Stunde einen verschossenen Elfer durch Kohpeiß, fuhr letztlich aber einen verdienten Heimsieg ein. Damit gewann Vicky (Spoiler-Alert: Das Ergebnis aus Meiendorf letzten Samstag ist in der folgenden Statistik bereits eingerechnet) fünf der letzten sechs Spiele, eine mehr als ordentliche Bilanz. Die Niederlage hätte man sicherlich gegen einen anderen Gegner einfahren dürfen, aber besser als ein Sieg gegen Altona und fünf Niederlagen in den anderen Spielen ist es so herum allemal!

Mittwoch, 31. Oktober 2018

Oberliga Hamburg, 20. Spieltag (vorgezogen): Altonaer FC von 1893 – SC Victoria Hamburg 4:0 (0:0)


Adolf-Jäger-Kampfbahn, 1.247 Zuschauer

Wenn noch mal irgendjemand im Hamburger Amateurfußball behauptete, der SCV werde bei der Vergabe der Spieltagstermine bevorzugt, weil der Herr Dippner damit zu tun hat, dann darf sich derjenige gerne bei mir höchstpersönlich melden und sich eine Watsch'n abholen! Sonntags gegen Condor, am Mittwoch gegen Altona und am Freitag gegen Teutonia – so ein Blödsinn! Davon mal ganz abgesehen, dass Altona quasi völlig aus der Luft gegriffen anstelle des Dezembertermins plötzlich diesen tollen Feiertagstermin bekommt, inklusive vielen Zuschauern und gutem Wetter... Gut, für Letzteres ist mal ausnahmsweise nicht der HFV zuständig, aber wer weiß...
Also hieß es leider, das Kulturprogramm „See for Free“ (gratis Eintritt in viele Hamburger Museen und Ausstellungen angesichts des Feiertags) sausen zu lassen und sich stattdessen nach Altona zu bewegen. Dort sammelte sich ein Großteil der Victorianer am Bahnhof Bahrenfeld, um erst mal ein Wegbier zu kippen, bevor es dann zur AJK rüber ging.
Dort ging es direkt rein an den Wurst- bzw. Bierstand. Die erste Erkenntnis: Offenbar herrschen hier immer noch Regionalligapreise, denn das Bier ist sogar noch teurer als bei uns. Muss man auch erst mal schaffen! Zweite Erkenntnis: „Euer Stadion sieht voll scheiße aus. So mit den ganzen Zäunen und so.“ ;-)
Jo, die Zäune rund ums Spielfeld tun der alten Schüssel nun echt nicht gut. Aber lassen wir das Thema, wer weiß, wie lange der Kasten überhaupt noch stehen darf, bevor auch Altona auf einen seelenlosen, cleanen Kunstrasenplatz irgendwo auf dem Autobahndeckel umzieht (oder sonstwohin).
Kommen wir zum Sportlichen: In der ersten Halbzeit hatten die knapp 1300 Zuschauer Mühe nicht einzuschlafen, so eine lahme Veranstaltung war das! Kaum Torchancen, ein bisschen Mittelfeldgeplänkel und höchstens mal ein kleines Foul unterbrachen das Neutralisationsgekicke der beiden Teams in HZ1. Aber man muss ja eigentlich mit so einem 0:0 zur Pause schon zufrieden sein heutzutage, wenn man Anhänger der Blau-Gelben ist.
Vor allem im Rückblick kann man das eigentlich nur unterstreichen, denn was in der zweiten Halbzeit passierte, war die absolute Katastrophe! Kaum wieder auf dem Rasen, besorgte Onur Saglam das 1:0 für die Hausherren. Und kaum fünf Minuten später legte Marco Schulz per Elfmeter zum 2:0 nach. Öhm... was war denn unseren Männern in den Pausentee gekippt worden?! Vicky war nicht wieder zu erkennen und ließ sich teilweise auf äußerst peinliche Art und Weise ausspielen. Allein das 3:0 von unserem Exkicker Vincent Boock in der 59. Minute sah aus wie ein kleiner Waldspaziergang am frühen Morgen. Unsere Abwehr weilte zumindest noch im Tiefschlaf... Als wäre das nicht schlimm genug, gab es noch mal drei Minuten später einen weiteren Elfmeter für Altona zum 4:0. Vier Tore in 13 Minuten – ja, ist denn heut' schon Weihnachten?!
Joah, der Drops war gelutscht, auch wenn die Hausherren jetzt etwas nachlässiger wurden und Vicky sich zumindest die ein oder andere Chance generieren konnte. Trotzdem war unser Sturm viel zu harmlos, um wirklich für echte Torgefahr zu sorgen. Mir ist es jetzt tatsächlich auch nicht mehr ganz so unverständlich, wieso beim HSV die ersten Fans schon kurz nach der Halbzeit nach Hause gehen, wenn man hinten liegt...
Selbst der Ehrentreffer wollte heute nicht gelingen, wobei das auch Augenwischerei gewesen wäre. Angesichts der Tatsache, dass heute auch – ganz neudeutsch – Halloween gefeiert wurde, kann man nur das Resümee ziehen: Der SCV hat beim Derby so richtig Saures bekommen.
Kann ja gegen Teutonia eigentlich nur besser werden oder?!

Sonntag, 28. Oktober 2018

Oberliga Hamburg, 14. Spieltag: SC Condor – SC Victoria Hamburg 2:3 (1:0)


Kunstrasenplatz Berner Heerweg, 120 Zuschauer

Das Spiel hat noch nicht begonnen, da werden unsere Nerven direkt auf die Probe gestellt. „Ich bin keine Wechselstube!“ bellt mich die Dame im Kassenhäuschen an. Mein Blick wandert in die offene Kasse. Ich kann kein Problem erkennen, auf meinen Fuchs („Ich zahle für zwei“) herauszugeben. Aber es geht hier offensichtlich ums Prinzip. Der Ton bleibt scharf, also bleibe ich einfach stehen, weise freundlich auf die lange Anreise am Sonntagmorgen hin, schneide das Thema Gastfreundschaft an und halte so den Betrieb auf, bis es einem Ordner zu peinlich wird und er mir beschämt wechselt.
Auf dem Weg zum Kunstrasen hören wir nochmal entfernt „Ich bin hier keine Wechselstube!“, da legen wir schon einen Schritt zu – schnell zum Grill! Hier werden wir freundlich empfangen, die Wurst bekommen wir wie gewünscht schön schwarz gereicht – geht doch!
Auf dem Platz erkenne ich Fortschritte bei der Genesung unserer vielen Verletzten. Len Strömer macht sich warm, Klaas Kohpeiß schießt scharf aufs Tor, auch Yannick Siemsen steht endlich wieder in Kickschuhen. Zwar fehlt jetzt Julian Schmid (Verdacht auf Innenbandriss, wenn der sich bestätigt ist das Jahr für ihn gelaufen), aber in der Summe geht es endlich wieder aufwärts!
Nun aber zum Spiel, Condor fängt engagiert und mit großer Laufbereitschaft an, attackiert früh in unserer Hälfte und stört so das Aufbauspiel von Vicky. Schon nach sieben Minuten geht die Taktik auf, nach Ballverlust klären wir zur Ecke, die Cholevas einfach mal direkt reinmacht. Chapeaux, das geht ja wieder gut los. Condor bleibt hier in den kommenden Spielminuten bissig, Victoria hat zunächst Schwierigkeiten mit der aggressiven Spielweise, die verbal auf und neben dem Platz mit systematischen Reklamationen begleitet wird. So permanent und lautstark habe ich schon seit langem keine Bank erlebt, mittlerweile wundere ich mich auch nicht mehr über die Dame im Kassenhäuschen!
Victoria kommt nach 25 Minuten endlich ins Spiel, bis zur Halbzeit haben wir mindestens drei 1000% Torchancen, vor allem der sehr präsente Nil von Appen steht mehrfach goldrichtig – mehr als den Pfosten trifft er bis zur Halbzeitpause aber nicht. Wir gehen dennoch zuversichtlich in die Halbzeitpause, in der Helmuth Korte nochmal das erste Auftreten der Fangruppe NORDKAOS im Auswärtsspiel eben hier bei Condor in Erinnerung ruft („Ronald, war das vor zehn oder dreizehn Jahren?“).
In der zweiten Halbzeit dominiert Victoria weiter das Geschehen, Condor scheint sich etwas müde gelaufen zu haben. In der 60. Minute dann der längst überfällige Ausgleich durch Alexander Borck, der den Ball nach feinem Zusammenspiel mit Nil von Appen mit Gewalt ins Netz hämmert. Kurz darauf der große Moment, endlich kommt Klaas Kohpeiß das (gefühlt) erste Mal in dieser Saison auf den Platz.
Die Stimmung steigt, bis Schuhmann einen langen Freistoß, der aus 40 Metern in den Strafraum fliegt, unterläuft und Condor eiskalt abschließt. Wieder Rückstand, ein weiterer Eintrag in die lange Liste der völlig unnötigen Gegentore dieser Saison. Hoffentlich kommt Yannick Siemsen bald.
Aber Victoria ist mittlerweile deutlich gefestigter als noch vor ein paar Spieltagen, sofort geht´s weiter in Richtung Condor, und wieder ist es Alexander Borck, der nach Kopfballvorlage von Klaas Kohpeiß, fast eine Kopie seines ersten Tores, in den Winkel hämmert. Zehn Minuten später der erlösende Siegtreffer, wieder hat Kohpeiß den Ball am Strafraum, Condor wehrt ab, von Appen schnappt ich die Kugel und netzt per Drehschuss ein. Auswärtsieg! Wir fahren selbstbewusst nach Altona.

Freitag, 19. Oktober 2018

Oberliga Hamburg, 13. Spieltag: SC Victoria Hamburg – SV Rugenbergen 3:0 (2:0)


Stadion Hoheluft, 200 Zuschauer

Wenn die letzte Saison für eine Sache gesorgt hat, dann das die Lust auf Heimspiele rapide gesunken ist. War es früher ein Genuss, im Stadion Hoheluft zu spielen, wo man jeden Stein und jeden Grashalm kennt, ist es nach dem halben Jahr Dauergast im eigenen Wohnzimmer noch immer eine Qual. Dementsprechend wurde an diesem Freitag der Termin der Anreise relativ spät gelegt. Pech nur, wenn dann auch noch Stau dazu kommt und auch die anderen auch nicht viel früher bzw. gar nicht erst auftauchen. So begann der Spieltag leicht chaotisch, da es nach einer längeren Auszeit
(Urlaub und so) ohnehin das erste Spiel war und der Rhythmus noch fehlte.
Egal, der Gegner versprach ohnehin nicht wirklich Spannung. Allerdings muss man diese Aussage eigentlich auch gleich wieder relativieren, denn „Victoria ist keine Spitzenmannschaft mehr, gewöhn' dich dran“. Und so muss man jetzt sogar gegen Gegner, die man früher ruckzuck weggeputzt hat, zittern, ob man überhaupt ein Tor schießt. Daran werde zumindest ich mich allerdings auch nicht gewöhnen – und die Tabelle schau ich mir erst recht nicht an. Lalala, ich kann euch alle nicht hören, lala...
Heute meinten es die blau-gelben Mannen aber mal gut mit der Fanseele, denn Julian Schmid ließ gar nicht lange Zweifel aufkommen, wer hier heute als Sieger vom Platz gehen sollte und sorgte schon nach drei Minuten für die Führung. Immerhin, auch wenn das Spiel für den Rest der Halbzeit verflachte und beide Teams recht unansehnlichen Fußball boten. Passend kurz vor der Pause sorgte Timo Stegmann dann per Elfmeter für ein Aufwachen, sozusagen ein Tor als Signal, dass nun die Wurstbude angesteuert werden kann. Und so konnte man mit einem 2:0-Vorsprung einigermaßen beruhigt zu eben jener schlendern und sich verpflegen. Aber Obacht... die Bude steht nicht mehr an der gewohnten Stelle, sondern nun direkt vor dem Kabineneingang. Weitere Umbaumaßnahmen, die scheinbar in den paar Wochen stattfanden, wo ich meine Victoria ignoriert habe. Dafür gibt es jetzt (oder demnächst?) einen Kiosk an der Stelle der Wurstbude. Ich hoffe, der wird ähnlich gut wie der an der Area 52, wo es immer ganz nett war, sich am Wochenende schnell ein Würstchen oder einen Donut zu holen, während man den Blau-Gelben zuschaut.
Die zweite Halbzeit wurde spielerisch nicht besser, dafür ging es etwas ruppiger zur Sache, was Nil von Appen aber in Minute 71 nicht daran hinderte, zum 3:0 einzunetzen. Alles in allem also ein souveräner, zu keiner Zeit gefährdeter Heimsieg. Wann hatten wir das zuletzt? Egal, drüber freuen und in alten Zeiten schwelgen...

Sonntag, 14. Oktober 2018

Oberliga, 12. Spieltag: TSV Buchholz 08 – SC Victoria Hamburg 1:2 (0:1)


Otto-Koch-Kampfbahn, Zuschauer: die üblichen 200 wahrscheinlich

Nach ein paar Wochen Pause (Familienbesuch und Urlaub) stand am Sonntag für den Schreiberling dieser Zeilen mal wieder ein Vicky-Spielbesuch auf dem Programm. Aber während der Trip nach Buchholz früher von allen gehypt wurde, weil es sich dabei um fast den einzigen Ground in der Oberliga handelt, den man nur per Zug erreicht, hielt sich die Zahl der Mitfahrer dieses Mal in argen Grenzen. Ganze zwei Personen nahmen die Dienste des Metronom in Anspruch – und das lag nicht am Alkoholverbot im Zug. Trotzdem kam am Ende eine ganz ordentliche Anzahl an Menschen zusammen, denn der Rest der Meute reiste stilecht mit PKW an. Man wird ja auch älter, nech?
Tatsächlich hielt sich die Lust auf diese Partie auch in argen Grenzen, einzig das legendär gute Catering in Buchholz konnte ein wenig Vorfreude wecken. Die Wochen zuvor, in denen man nur per Nachricht von den Freunden in der Heimat über die Ergebnisse und den Spielverlauf informiert werden konnte, hatten nicht dafür gesorgt, dass man glaubte, etwas verpasst zu haben. Einzig das Weiterkommen im Pokal scheint ein kleiner Lichtblick gewesen zu sein, wenn auch nicht unbedingt sportlicher Natur. Ansonsten dümpelt Vicky im absoluten Nichts der Tabelle herum und quält sich zu mühsamen Unentschieden gegen Wedel.... Aua! Erinnerungen an längst vergangene Zeiten kommen in letzter Zeit immer häufiger hoch und man fragt sich, was eigentlich passiert ist, dass immer mehr Teams in der Oberliga Hamburg scheinbar besser arbeiten als unsere Blau-Gelben.
Aber zurück zum Spiel: Bevor es los ging, wurde natürlich erst mal der Fressstand belagert, zumal gerade relativ wenig los war. Die Pommes wie immer ein Hochgenuss und auch wenn das Bier mittlerweile im Becher und nicht mehr direkt in der Flasche ausgegeben wird, sind die Preise immer noch mehr als fair. Daran könnte sich der ein oder mal ein Beispiel nehmen, der SCV mit eingeschlossen. Die niedrigen Preise sorgen zudem dafür, dass der weite Gang zum Bierstand auch während der Partie leichter fällt.
Apropos Partie. Fußball gespielt wurde heute ja auch noch. Und kaum waren fünf Minuten um, sorgte Mirco Bergmann für den etwas überraschenden Führungstreffer. Im Anschluss daran verflachte das Spiel. Beide Teams neutralisierten sich im Mittelfeld und erst gegen Ende der ersten Hälfte gelang es Buchholz, mehr Druck aufzubauen und sich eine Vielzahl an Chancen zu erarbeiten. Der Pausenpfiff sorgte dann für etwas Entlastung im Vicky-Strfraum, allerdings wurde in HZ2 der Ton zunehmend rauer und viele Fouls und Nickligkeiten unterbrachen immer wieder den Spielfluss. Der Ausgleich in der 79. Minute kam dann allerdings auch nicht mehr überraschend – scheinbar ist ein Unentschieden das Ergebnis der Stunde.
Als die Partie dann aber kurz vor Abpfiff stand, besann sich Vicky auf die namentlich verhandenen Qualitäten und Neuzugang Bibie Njie erzielte in der Nachspielzeit den Siegtreffer. Ob das Tor letztlich unverdient war oder nicht interessiert eine Woche später ohnehin niemanden mehr, trotzdem hatten die üblichen Feiereien der Mannschaft auf dem Rasen anschließend einen bitteren Beigeschmack.

Freitag, 5. Oktober 2018

Oberliga Hamburg, 11. Spieltag: SC Victoria Hamburg – TSV Sasel 3:3 (0:0)


Stadion Hoheluft

Freitagabend, Flutlicht, Peter Powers Schrankwand-Hits No. 38. Was gibt es Schöneres? Nicht viel tatsächlich, aber das Bier könnte etwas günstiger sein!
Ein Topspiel gegen Sasel stand an. Sasel? Topspiel? Ja, genau. Seit dem Aufstieg der Saseler zur Saison 17/18 hat sich dort einiges getan und nun wird unter kompetenter Führung von Trainer Danny Zankl beachtlich erfolgreich in der Spitzengruppe der Oberliga mitgemischt.
Von dieser Spitzengruppe ist Vicky aktuell leider weit entfernt, bisher reichte es nur zu einem mittleren und nicht zufriedenstellenden Tabellenplatz. „Das geht so nicht!“ sagt der geneigte Fan.
Gespannt waren wir ob der bisher nicht wirklich erfolgreichen Auftritte.
Während der torlosen ersten Hälfte zeigte sich allerdings, dass Vicky scheinbar gut auf den heutigen Gegner eingestellt war: Diesem wurde kaum Raum gelassen und gute offensive Akzente konnten gesetzt werden, wohingegen Sasel kaum in die Partie fand und blass blieb.
Die zweite Hälfte war dann schon deutlich ansehnlicher und begann stürmisch, als Keeper Dennis Lohmann kurz nach dem Wiederanpfiff einen äußerst gefährlichen Freistoß mit einer Glanzparade in höchster Not entschärfen konnte. Drei Minuten klingelte es dann im Kasten der Gäste, als sich der Saseler Keeper mächtig „vergriff“ und eine eigentlich sicher zu fangende Ecke ihren Weg ins Tor fand. 1:0 für die Guten!
Noch vollends im Jubelrausch trauten wir Sekunden später kaum unseren Augen, als Sasel Vickys Hintermannschaft wie Schuljungen aussehen ließ und in bester Manier auskonterte, 1:1. Nur zwei Minuten später war es leider Dennis Lohmann, der bei einem Flachschuss ins kurze Eck unglücklich aussah und den Ball durch die modischen Handschuhe gleiten ließ. Sasel lag nun in Führung. Vicky konnte glücklicherweise in der 76. Minute sehenswert ausgleichen. Kurz vor knapp überraschte Julian Schmid dann wieder einmal, als er in der 90. Minute einfach mal abzog. Dingeling, 3:2! Abpfiff!
Ach nee, doch nicht! Da hatte leider der Unparteiische etwas dagegen und ließ knappe fünf Minuten nachspielen. Wir springen in die 94. Minute: Ecke für Sasel, zwei-drei Versuche scheitern am Gedränge, aber Vicky bekommt den Ball nicht aus dem Strafraum heraus und irgendwie landet der Ball dann doch noch im Tor, 3:3. Enttäuschend und bitter.

Mittwoch, 3. Oktober 2018

Oddset-Pokal, 4. Runde: SC Alstertal-Langenhorn – SC Victoria 0:4 (0:2)


Siemershöh

Tag der do!tschen Einheit – und alle so „yeah“! Unsereins freute sich wahrscheinlich eher über das Ausschlafen und den anstehenden Pokal-Kick beim SC Alstertal-Langenhorn.
Nach der lockeren Nummer bei Cosmos Wedel (1:8), dem nervenaufreibendem 0:1 gegen Inter Eidelstedt (O-Ton aus der Kurve: „Da fahr ich da extra raus, nach Eidelstedt [sic!] und dann spielt ihr da so einen Mist zusammen!“) und dem fast schon alljährlichen Klassiker gegen den FC Kamp-Pflos stand in der vierten Runde ein Landesligist auf dem Papier. SCALA ist in der Hammonia-Staffel bisher eher als graue Maus aufgefallen und verlor unter anderem 12:5 beim FC Türkiye.
Es zeigte sich allerdings schon nach fünf Minuten (1:0 für Vicky), dass dieser Landesligist kaum Gegenwehr zeigen würde. Leider zeigte sich auch Vicky kaum in Topform, erhöhte zwar nach 20 Minuten auf 2:0, schaltete aber in der zweiten Hälfte mehr als nur einen Gang zurück und bot auch keinen ansehnlichen Fußball.
Wir ließen uns das beste Hamburger Wetter (gefühlt im Fünf-Minutentakt wurde Regenjacke gegen Sonnenbrille getauscht), die Bratwurst und auch die Gerstenkaltschale schmecken.

Sonntag, 30. September 2018

Oberliga Hamburg, 10. Spieltag: Wedeler TSV – SC Victoria Hamburg 3:3 (3:1)


Elbestadion, 83 Zuschauer

Mit zwei Niederlagen im Gepäck ging es Sonntag morgens nach Wedel, in der Hoffnung der mittlerweile durchwachsenen, noch aber tabellarisch halbwegs offenen Saison endlich wieder die richtige Richtung (nur nach oben!) zu geben.
Die selbst für Wedeler Verhältnisse frühe Ansetzung war wohl dem Hamburger Derby geschuldet, und so ging es zu unchristlicher Zeit Richtung S-Bahnhof Landungsbrücken, wo wir direkt in eine 100er Meute USPler liefen. Die waren leicht irritiert angesichts zweier blau-gelber Schals auf dem Gleis („Ich glaub die sind Victoria?!“), machten aber bei Einfahrt der Bahn respektvoll Platz und so konnte die Fahrt ins Grüne losgehen.
Vor Ort bot sich dann leider das gleiche Bild wie in den vergangenen Spielen – Leistungsträger aller Mannschaftsteile verletzt, auf dem Platz ein sehr junges Team, das so noch nicht zusammen gespielt hat. Naja, für Wedel lief es bis hierhin ja noch schlechter.
Das sollte sich schnell ändern. Wedel trat sehr aggressiv, mit hoher Laufbereitschaft auf und setzte unsere Defensive im Aufbauspiel mächtig unter Druck. Diese war damit völlig überfordert, und so kombinierte sich Wedel fein in den Strafraum, Victoria klärte zentral vor den Strafraum, der zweite Ball flog hoch in den 5er, Petzschke und Schumann behinderten sich gegenseitig, Lohmann schaute zu – 1:0 Führung Wedel (7. min.).
Für die nächste halbe Stunde ging es so weiter in Richtung Victoria-Tor. In der 25. Minute (es konnte bereits 3:0 für Wedel stehen, dem Torpfosten sei an dieser Stelle gedankt) grätschte Petzschke im Strafraum – Elfmeter, sicher verwandelt, 2:0.
Nur 4 Minuten später dann Einwurf Wedel auf Höhe des Strafraums, Blau-Gelb schaute zu, wie der Ball hoch an den 5 Meterraum geschlagen wurde, dort löste sich der Stürmer mit einer einfachen Drehung von seinem Gegenspieler und verwandelt per Direktabnahme in die lange Ecke. 3:0 Rückstand nach 30 Minuten – so hatten wir nicht gewettet!
Mit viel Frust und etwas Glück brachte kurz vor der Pause Stegmann wieder etwas Licht ins Dunkel, sein Freistoß aus gut 30 Metern schlug nicht ganz unhaltbar im Wedeler Kasten ein. Victoria stabilisierte sich endlich, gewann immer mehr Zweikämpfe und behielt über mehr als zwei Stationen den Ball in den eigenen Reihen.
So ging es in der zweiten Halbzeit auch weiter, Victoria ballsicher, spielte zielstrebig über die Flügel nach vorne, zwang Wedel immer tiefer in die eigene Hälfte und eroberte dort bissig verlorene Bälle zurück. Dies führte zum Anschlusstreffer durch Eigentor nach 56. Minuten! Njie spielte im Strafraum Segedi frei, der traf nur den Pfosten, aber scharf sprang der Ball einem Wedeler vor den Fuß und von dem ins Netz – geht doch!
Victoria blieb nun weiter dominant, allerdings ohne klare Abschlüsse oder gar Torchancen. Dafür bekamen wir wieder Unterstützung aus Wedel. Nach einem langen Ball von Bergmann auf den in den Strafraum einlaufenden Petzschke kullerte der wohl als Rückpass mit der Brust geblockte Ball am Standbein des Torwart vorbei ins Netz. Ausgleich in der 87. Spielminute, der Sonntag war gerettet.
Natürlich sind drei Gegentore in Wedel zu viel des Guten, und vor allem die Art und Weise wie einfach diese fielen wirklich bedenklich. Dennoch muss man wirklich anerkennen wie diese junge Mannschaft sich zurück ins Spiel gekämpft und den Gegner zu zwei (!) Eigentoren gezwungen hat. Unsere kleine 6er-Gruppe bemühte sich dabei nach Kräften um die notwendige und verdiente Unterstützung.
Die Trauben hängen derzeit verdammt weit oben.

Freitag, 14. September 2018

Oberliga Hamburg, 8. Spieltag: HSV Barmbek-Uhlenhorst – SC Victoria Hamburg 2:1 (1:1)


Dieselstraße (KRP), 541 Zuschauer

„Mein letztes Geld...“-Spiele könnte man Partien gegen BU eigentlich nennen, sind sie doch gleichbedeutend mit weitreichenden Ohrwürmern eben jenen Klassikers. Zwanzig Minuten, nachdem diese Zeilen kurz vor Anpfiff abgespielt waren, verging den mitgereisten Hoheluftern das Trällern, denn da lag der Ball schon im Netz der Siegesgöttin. Gerade in der ersten Hälfte wirkte Blau-Gelb (nicht zu verwechseln mit Gelb-Blau, das sind die Barmbeker) in vielen Situationen viel zu pomadig und so fiel auch der Führungstreffer für die Hausherren aus einer viel zu zurückhaltend verteidigten Sequenz heraus. Davon mal ab, dass der Ball auch nicht komplett unhaltbar war. Das schmeckte dem guten Haufen Victorianern auf der Tribüne natürlich mal so gar nicht. Mehr begeistert waren da schon die Fans der Hausherren, die wie gewohnt mit Kuhglocke und Pauken auf sich aufmerksam machten. Relativ neu ist aber, dass es von dieser Seite fast schon ultraesque anmutenden Dauergesang gab. Natürlich alles weiterhin keine kreativen Feuerwerke, aber immerhin war gut was los. Und 541 Zuschauer, obwohl parallel der Klassiker Cordi-AFC stattfand, sind auch eine gute Zahl.
Atmosphäre hatte der Kick also und für eine spannende zweite Halbzeit sorgte der 1:1-Ausgleichstreffer unseres späten Neuzugangs Bibi Njie nach einer Ecke kurz vor der Pause. Im zweiten Durchgang bekamen die Zuschauer eine offene Partie zu sehen, in der zunächst Victoria besser ins Spiel und zu Chancen kam. Zu oft fand aber der berüchtigte letzte Pass nicht seinen Weg in die richtigen Füße, sodass sich die Qualität der Chancen eher in Grenzen hielt. BU hingegen setzte wiederholt gute Nadelstiche, die Lohmann aber gut zu entschärfen wusste. In der letzten Viertelstunde übernahmen die Hausherren vermehrt das Kommando, Vicky fiel nicht mehr so wahnsinnig viel ein. Ein Punkt wäre für den SCV leicht glücklich, aber nicht komplett unverdient gewesen. Diesen sollte es aber nicht geben, weil Neuzugang Borck gegen seinen Gegenspieler viel zu ungestüm zu Werke ging. Und weil das Ganze unglücklicherweise im Strafraum stattfand, konnte BU dann auch irgendwie verdient per sicher verwandeltem Elfmeter den Schlusspunkt setzen.
Victoria ist im Moment eher im Stile einer Mittelfeldmannschaft mit vier Siegen und vier Niederlagen unterwegs. Wenn die Saison nicht schon im November völlig uninteressant werden soll, muss in den nächsten Partien das Ruder herumgerissen und mehr Konstanz in die Leistungen gebracht werden. Das ist mit einem durchaus dezimierten Kader (und Freitag verletzte sich zusätzlich Dennis Bergmann) nicht unbedingt einfach. Dennoch sollte Coach Jean-Pierre Richter genug Qualität zur Verfügung zu haben, um auch Gegner wie BU zu schlagen.

Freitag, 7. September 2018

Oberliga, 7. Spieltag: SC Victoria Hamburg – WTSV Concordia 1:0 (0:0)


Stadion Hoheluft, 282 Zuschauer

Drei Wochen weg vom Fenster und keine Spiele gesehen, da lechzt das Fußballherz doch nach einem ordentlichen Kick. Allerdings gaben die Berichte der Anwesenden nicht gerade Grund zur Hoffnung. Die Saison ist bislang allenfalls durchwachsen, nichts mit ‚Dassendorf angreifen, Meister werden, Pokal gewinnen‘, sondern eher: Mittelfeld, Rumgequäle im Pokal und einer Chancenverwertung, die wirklich himmelschreiend ist.
Tja, was soll man sagen: Auch nach dieser Partie hat es mal wieder nicht gepasst mit der Chancenverwertung. Dafür standen am Ende gegen die „Vicky-Resterampe“ (echt mal, es werden doch jedes Jahr gefühlt mehr Ex-Victorianer, die für Cordi kicken!) immerhin mal drei Punkte auf dem Zettel, aber es hat quälend lange 64 Minuten gedauert, bis Felix Schuhmann die Blau-Gelben auf die Siegerstraße gebracht hat. Souverän geht anders. Auch bezeichnend, dass das Tor nach einem Standard (Ecke) fiel.
Irgendwie war das Spiel nicht wirklich geeignet, um einem wieder die Freude auf den Fußball zurückzugeben.