Spielen wir oder spielen wir nicht?
Nachdem am Wochenende reihenweise die Spiele der Regionalliga
abgesagt wurden, bestand den ganzen Samstag über die bange Frage,
denn keiner von uns wollte in einem Nachholspiel unter der Woche nach
Oldenburg reisen. Zum Glück hatte der Wettergott ein Einsehen, und
es hörte dann auch endlich mal auf zu regnen, sodass einer Fahrt
nach Oldenburg nichts mehr im Wege stand.
Im Vorfeld waren wir vom Fanprojekt
eingeladen worden, doch mal im örtlichen Fanhaus vorbeizuschauen und
uns ein Bierchen abzuholen, was wir dann auch eingeplant hatten. Nach
einer relativ ruhigen und entspannten Anreise mit dem Zug kamen wir
viel zu früh in Oldenburg an, wo neben Essenfassen und auf weitere
Mitfahrer warten anschließend der Besuch bei der hiesigen Fanszene
anstand (oder zumindest Teilen davon). Beide Fanszenen einen
gemeinsame Lebensanschauungen wie eine antirassistische Einstellung
und der Kampf gegen Homophobie (die Fahne der „Fußballfans gegen
Homophobie“-Kampagne hing bereits in beiden Stadien), sodass man
schnell ins Gespräch kam und die Zeit bis zum Spiel wie im Fluge
verging. Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals für die
Gastfreundschaft bedanken, einen solch entspannten Tag in einer
Auswärtsstadt erlebt man auch nicht alle Tage!
Nach dem Marsch zum Stadion folgte
zunächst das übliche Tohuwabohu: Wie, es sind Gästefans anwesend?
Was machen wir denn mit denen? In den Gästeblock stellen? Nein, das
wäre ja zu einfach! Stattdessen sollten wir auf die Haupttribüne,
wie wir anschließend feststellten, hatte man uns den Familienblock
zugeteilt. Großartig, zum Glück verzogen sich die anwesenden
Schulklassen, die nicht mal wussten, bei welchem Spiel sie gerade
waren, nach fünf Minuten – spätestens, als sie festgestellt
hatten, dass wir doch „ein wenig“ lauter sein würden... Der
Sicherheitsdienst mussten auch mal wieder einen auf den Dicken machen
und verbat uns kurzerhand die Trommel, die tatsächlich auch noch
eingesammelt wurde. Bundesliga-Feeling ahoi!
Trotzdem beflaggten wir Wellenbrecher und Zäune, um unseren Teil der Tribüne
für die nächsten 90 Minuten in einen Stehplatzbereich zu verwandeln. Hüpfen,
Fahnen und Schals schwenken und sich die Kehle aus dem Leib singen –
ich denke, alle Anwesenden haben Vollgas gegeben!
Sicherlich hatten wir schon lautere Auftritte, sicher wäre mit Trommel und vier oder fünf Leuten mehr noch so einiges möglich gewesen, aber wir mußten uns nunmal auf die nicht ganz optimalen Umstände einstellen.
Es galt, das Optimum aus unseren Möglichkeiten zu holen, sich in den Support hineinkämpfen und nicht nachzulassen. Mit so wenig Leuten heißt das schlicht, singen bis zur absoluten Erschöpfung. Um so bemerkenswerter, dass keiner nachgelassen hat und alle bis zur letzten Sekunde am Limit agiert haben. Genau wie unsere Mannschaft und so fühlte sich der verdiente Ausgleich unserer Jungs auch ein wenig wie eine Belohnung für uns an. Wie schon beim HSV-Spiel hat unsere Szene gezeigt, dass der Kern der Leute zusammenhalten kann. Ein befreiendes Gefühl!
Auf Seiten der Heimkurve war leider nicht allzu viel Aktivität auszumachen. Akustisch kam bei uns nur recht selten etwas an, ab und an konnte man Hüpf- und Klatscheinlagen sowie Schwenker ausmachen.
Sicherlich hatten wir schon lautere Auftritte, sicher wäre mit Trommel und vier oder fünf Leuten mehr noch so einiges möglich gewesen, aber wir mußten uns nunmal auf die nicht ganz optimalen Umstände einstellen.
Es galt, das Optimum aus unseren Möglichkeiten zu holen, sich in den Support hineinkämpfen und nicht nachzulassen. Mit so wenig Leuten heißt das schlicht, singen bis zur absoluten Erschöpfung. Um so bemerkenswerter, dass keiner nachgelassen hat und alle bis zur letzten Sekunde am Limit agiert haben. Genau wie unsere Mannschaft und so fühlte sich der verdiente Ausgleich unserer Jungs auch ein wenig wie eine Belohnung für uns an. Wie schon beim HSV-Spiel hat unsere Szene gezeigt, dass der Kern der Leute zusammenhalten kann. Ein befreiendes Gefühl!
Auf Seiten der Heimkurve war leider nicht allzu viel Aktivität auszumachen. Akustisch kam bei uns nur recht selten etwas an, ab und an konnte man Hüpf- und Klatscheinlagen sowie Schwenker ausmachen.
Auf dem Rasen entwickelte sich derweil
ein munteres Spielchen, bei dem unser Team mal wieder den Underdog
stellte, der dann wie immer nach einem Standard in Rückstand ging.
Ich denke, auch an dieser Stelle ist darüber schon oft genug
gemeckert worden, scheinbar müssen wir an diesem Problem auch
weiterhin arbeiten. Nach zehn Minuten jedenfalls hieß es 1:0 für
Oldenburg, dieses Mal war es ein Eckball, der zum Unglück führte.
Blau-Gelb steckte aber nicht auf und beide Teams agierten auf
demselben Niveau, nur wir halt mit einem Tor weniger. Es ergaben sich
durchaus auch Chancen hüben wie drüben, bis zur Pause fiel aber
kein Tor mehr. In der zweiten Halbzeit kämpfte der SCV dann
aufopferungsvoll, scheinbar hatte man gemerkt, dass Oldenburg doch
auch nur mit Wasser kocht. Es ergaben sich mehrere sehr gute Chancen
für Vicky, leider wurde keine genutzt. Als sich alle schon fast mit
dem undankbaren 0:1 abgefunden hatten, passierte es dann doch noch:
Dennis Sudbrak erzielte den verdienten Ausgleich! Der Jubel war
unglaublich, nun hieß es noch fünf Minuten zittern, der SCV geriet
noch in Unterzahl durch eine Gelb-Rote, aber dann gab es kein Halten
mehr: Ein weiterer völlig unerwarteter Punkt wurde gefeiert wie ein
Sieg. Ähnliche Szenen hatte es nach dem HSV-Spiel auch schon
gegeben! Die Mannschaft kam anschließend noch überglücklich zum
Feiern vorbei, wir bauten ab, verabschiedeten uns bei unseren
Gastgebern und machten uns auf den Weg gen Heimat.