Pokalwettbewerb bedeutet seit dieser
Saison als klassenhöchster Teilnehmer ein garantiertes Auswärtsspiel
für Blau-Gelb – erst im Finale könnte das einzige Heimspiel
winken. In der 4. Runde hatte der SCV unglaubliches Losglück und zog
einen von noch zwei verbleibenden Kreisligisten, die Groß Flottbeker
Spielvereinigung. Also stand der Einzug ins Achtelfinale eigentlich
schon vorher fest – so ehrlich muss man sein, auch ohne arrogant zu
klingen.
Ein gutes Dutzend Kaoten machte sich
also am Mittwoch auf, um den Tag der Deutschen Einheit sinnvoll beim
Fußball zu verbringen, sogar überraschender Besucher von außerhalb
stieß vor Ort noch hinzu, sodass man einen guten Haufen beisammen
hatte.
Da der Platz direkt neben einer
Polizeidienststelle liegt, verzichteten wir ausnahmsweise auch mal
auf sämtliche Waffen, Sprengstoff und was wir nicht sonst noch alles
mit uns in der Gegend rumschleppen, wenn man den Medien glauben darf,
und machten guten, alten Oldschool-Support. Keine Schwenker, keine
Trommel, nur zwei Zaunfahnen, die Hände und Stimme kamen zum
Einsatz. Und bitte, es geht doch! Zwar garnierten wir das Ganze immer
mal wieder mit ein paar lustigen Schlachtrufen und Sprüchen, aber
man muss bei einem Kreisligisten jetzt auch nicht so tun, als wenn
Borussia Dortmund auf der anderen Seite steht und eine Riesen-Show
abziehen.
Auf dem roten Rasen lief derweil eine
Elf auf, die mal wieder im Vergleich zum vorherigen Spiel stark
verändert wurde, aber gut, die „Stars“ (höhö) konnte man heute
auch getrost schonen. Stattdessen durften sich andere Leute beweisen,
was auch ganz gut klappte. Zur Halbzeit stand es 0:5 und die Messe
war bereits gelesen, wie man so schön sagt. Vor allem Benjamin
Bambur zeigte sich und steuerte drei Treffer bei. „Schuuuuuulz“
per Elfer und Trimborn netzten zusätzlich ein.
Das einzige, was an diesem Tag
überhaupt nicht passte, war das Wetter. Nachdem es immer mal wieder
kurze Schauer gab, öffnete der Himmel in der zweiten Halbzeit so
richtig die Schleusen und sorgte für eine Schlammwüste
sondergleichen, sodass ein Spielabbruch durchaus im Bereich des
Möglichen gewesen wäre. Zum Glück verzichtete der Schiedsrichter
drauf, die Verhältnisse waren ohnehin klar, am Ende stand es 1:8.
Ein Ehrentreffer für die Heimmannschaft, ein Hattrick von Abou
Khalil und Schluss. Wir hatten unterdessen noch Spaß am
Spielfeldrand und brachten einem weiteren Zuschauer unter anderem das
Alphabet und Lesen bei, bevor es anschließend noch ab auf eine Party
ging, wo der Abend zum Glück im Trocknen gemütlich ausklang...