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Minuten standen sich an diesem Samstag zwei Mannschaften gegenüber,
die halbwegs auf gleicher Höhe agierten. Klar, die Angriffe des SCV
fanden mangels entsprechenden Stürmers noch immer keinen wirklichen
Abschluss, aber immerhin hatte man den Gegner aus Niedersachsen
soweit im Griff. Tja, und dann schossen eben jene Gäste zum ersten
Mal aufs Tor und schon stand es 0:1. Kim Helmer verschätzte sich bei
einer Flanke und schon war es geschehen (sollten die btb-Gerüchte
stimme: oh, the irony!). Fünf Minuten später: Zweiter Schuss der
Wölfe, zweites Tor, Drops mehr oder weniger gelutscht. Wenige
Augenblicke vor der Halbzeit dann noch das dritte Gegentor und das
war's. Im zweiten Abschnitt gab es immerhin ein paar Spieler, denen
man anmerkte, dass sie unzufrieden sind, dass sie mehr wollen, als
sich von Wolfsburg II abschießen zu lassen, die auch bei 0:4 (das
vierte Gegentor fiel zwei Minuten nach Wiederanpfiff) noch giftig in
die Zweikämpfe gingen. Diese Reaktion zeigten aber längst nicht
alle Spieler, was tief blicken lässt. Wenn man schon merkt, dass man
nicht das Zeug für die Regionalliga hat, sollte man wenigstens noch
so viel Anstand besitzen, dem Gegner das Mitnehmen der drei Punkte so
schmerzhaft wie möglich machen zu wollen! Wenn man sich allerdings
wie die Lämmer zur Schlachtbank führen lässt, kann man's auch
gleich ganz bleiben lassen!
Apropos
bleiben lassen: Das Erscheinen an diesem grauen Herbstnachmittag
hatte gefühlt die halbe Szene bzw. die, die sich dafür halten,
bleiben gelassen. Das gepaart mit den Darbietungen auf dem Platz und
dem Versuch, die jüngeren Kaoten aus ihrer Konsumentenposition
hinaus zu befördern, sorgte für einen rudimentären Support.
Erwähnte Jüngere zogen anfangs sehr gut die restlichen Anwesenden
mit, die Entwicklung des Spiels ließ diese Bemühungen
nachvollziehbarerweise aber schnell erlahmen. In der Folge gab es
immer wieder Schlachtrufe und das Ganze driftete immer mehr in
Richtung Sinnlossupport. Die ganz böse Häme sparte man sich
(noch?), ironisches Feiern der nahenden Europapokalqualifikation und
des nächsten Auftritts am Sonntagvormittag beim USC Paloma durften
aber nicht fehlen.
Nächste
Woche geht es zum nächsten potentiell frustrierenden Spiel nach
Goslar, es liegt an uns, daraus ein vom Spielverlauf unabhängig
spaßiges Unternehmen zu machen. Also, auf geht’s Block C, Popo
hoch und ab in Richtung Harz!