Sonntag, 10. November 2013

15. Spieltag: Goslarer SC 08 – SC Victoria Hamburg 1:3 (0:2) (10.11.2013)


Osterfeldstadion,  410 Zuschauer

Nach dem St. Pauli-Spiel samt Stimmungsboykott konnte es nicht so weiter gehen. Ziemlich schnell nach dieser neuerlichen Niederlage beschlossen wir, uns nicht mehr weiter vom wöchentlichen Frust treiben zu lassen und wieder Spaß an Fußballspielen des SC Victoria zu entwickeln. Wenn das schon nicht über den sportlichen Part funktionieren sollte, dann doch wenigstens über Zusammenhalt im Verein und dementsprechend über Unterstützung der Mannschaft auch in schlechten Zeiten, Supporten und Freidrehen waren also angesagt. In diese vorsichtige Aufbruchstimmung passte das Angebot des Clubs ganz gut, dass wir im Mannschaftsbus mit in den Harz fahren sollten. Diese Einladung sorgte für Begeisterung was wiederum zur Folge hatte, dass extra für uns recht kurzfristig noch ein größerer Bus besorgt werden musste. Vielen lieben Dank noch einmal dafür!
So trafen sich an diesem grauen Sonntagvormittag nicht nur die Spieler am Stadion Hoheluft, sondern auch die Fans. Knapp 20 Leute mehr als sonst machten sich also im Teamgefährt auf den Weg Richtung Süddeutschland. Die Fahrt verlief ruhig, manch einer holte dringend benötigten Schlaf nach, andere lösten abstruse Rätsel rund um Mord und Totschlag (keine Sorge, war doch nur ein Spiel). So kamen wir gut durch und waren kurz vor eins in Goslar, wo sich die Wege von Mannschaft und Fans zunächst trennten. Die Bekannten aus Goslar wurden freudig begrüßt und wir wurden dieses Jahr auf die Tribüne hinter das rechte Tor geschickt, die wir gleich in blau-gelb hüllten (oder so ähnlich). Kurz vor Anpfiff folgte noch einmal eine Ansage an alle, dass heute Trübsal blasen Tabu war und es nur darum gehen konnte die Mannschaft vernünftig zu unterstützen, bis zum Ende der Welt und noch weiter! Passend dazu gab es zum Einlaufen der Mannschaften ein Spruchband: „Und jetzt wieder alle gemeinsam für den SCV!“
Und was soll man sagen, es wirkte! Sowohl auf den Rängen als auch auf dem Platz ging von Beginn an die Lutzi ab. Und zur Abwechslung konnte die Mannschaft das Tor in der Anfangsviertelstunde dicht halten. Noch viel besser, plötzlich gelang es sogar Tore zu schießen! Nach Vorarbeit von Trimborn und Sachs konnte Benny Bambur nach 13 Minuten seinen zweiten Saisontreffer markieren (jetzt Gleichstand mit Sachs und Hegert im Rennen um die Vicky-Torjägerkanone). Und es sollte noch besser kommen: Zehn Minuten später flankte wiederum Jacob Sachs in den Strafraum, wo David Eybächer einnetzen konnte und damit auch bei zwei Treffern steht (jetzt Gleichstand mit Sachs, Hegert und Bambur im Rennen um die Vicky-Torjägerkanone). Im Block trauten wir unseren Augen nicht, zweifelten an unserem Verstand, aber es war wirklich wahr: Vicky führte in Goslar, und alle so: Boah ey, leck mich am Sattel! Man kann sich vorstellen, dass es jetzt nicht mehr allzu schwer fiel komplett am Rad zu drehen, es tat einfach nur gut! Robert Subasic machte übrigens beim Aufwärmen zwischendurch auch ein wenig mit, so ist das richtig!
Nach dem zweiten Tor kam Goslar immer besser ins Spiel, so richtig gefährlich wurde es aber nicht. Auch nach dem Seitenwechsel spielte vor allem der Gastgeber und es kam, wie es halt kommen musste: Ausgerechnet Nils Pichinot schaffte den Anschlusstreffer für den haushohen Favoriten, das große Zittern begann. An so richtig geordneten Support war phasenweise nicht mehr zu denken, gerade zum Ende hin kauten alle eher auf ihren Nägeln herum. Es reichte aber immer wieder für Schlachtrufe, um die Mannschaft weiter zu pushen. Und das Abwehrbollwerk hielt! In der letzten Minute der regulären Spielzeit bekam Goslar dann einen Freistoß zugesprochen. Der Torwart der Hausherren ging mit nach vorne, viel spannender kann ein Fußballspiel nicht werden. Da drosch der Goslarer den Ball einfach mal in die Mauer, der zuvor eingewechselte Subasic schnappte sich die Kugel und beförderte ihn aus ungefähr 40-50 Metern ins verwaiste Tor. Einfach nur geil!!! Das war natürlich die Entscheidung und die drei Punkte im Sack. Die Mannschaft kam zum Feiern zu uns, endlich mal wieder eine Welle und natürlich durften auch die „Ferrari“-Sprechchöre nicht fehlen!
Bevor es wieder Richtung Bus ging, verabschiedeten wir uns von diversen neuen und alten Bekanntschaften aus Goslar. Es war äußerst schön bei euch und wir haben uns sehr willkommen gefühlt, wir kommen nächstes Jahr gerne wieder!
Wir warteten dann am Bus auf die nach und nach eintrudelnden Spieler, wobei jeder seinen verdienten individuellen Applaus bekam. Den größten Jubel holte sich allerdings Betreuer Uwe Krampitz ab, als er mit zwei Kästen Einbecker zum Bus kam. Der gute Mann hatte nämlich Geburtstag gehabt, alles Gute nochmal und Danke!
Irgendwann setzte sich das gute Gefährt dann in Bewegung und fuhr die Meute wieder zurück in die Hansestadt. Das schreit nach einer Wiederholung, never change a running system und so!