Stadion Hoheluft , 500 ZuschauerInnen
Es gibt irgendwie diese Tage, da läuft
vom Aufstehen an alles schief, du hast hast irgendwie so gar keinen
Bock auf Fußball und trotzdem wendet sich am Ende alles zum Guten.
Das Spiel gegen Norderstedt war genau einer dieser Tage. Es war schon
im Vorfeld klar, dass wir das Spiel nur mit sehr ausgedünnter
Personaldecke werden bestreiten können, da an manchen Tagen dann die
verschiedenst gearteten Abwesenheitsgründe gebündelt auftauchen und
wir mit noch nicht mal zehn Kaoten und Umfeld im Block stehen. Im
Gegensatz zu unserem Block war der Rest des Stadions gegen den Gegner
aus der Vorstadt allerdings recht gut gefüllt und sogar der
Gästeblock wurde für die Norderstedter geöffnet. Dass nur ein
geringer Teil der anwesenden Gäste den Weg dort hinein und dann auch
nur mit ausgedehnten Umweg durch den Rest des Stadions fand, lässt
das ganze dann schon ein bisschen sinnlos erscheinen. Aber naja, ist
ja nichts passiert, haben sich auch alle ganz artig benommen, wie
auch die unzähligen Hopper, die mal wieder da waren.
Eigentlich gingen wir dann aber doch
nach dem gutem Auftritt in Goslar (sowohl von uns, als auch von der
Mannschaft) trotz Personalsorgen recht optimistisch in das Spiel.
Norderstedt schwächelte zuletzt und wir und auch der Rest des
Vereins haben endlich mal wieder ein bisschen Mut getankt. War auch
bitter nötig nach der langen Durststrecke. Im Gegensatz zum letzten
Heimspiel als wir bewusst auf den Support der Mannschaft verzichteten
(Nordkaos berichtete), sollte die Mannschaft heute wieder nach vorne
getrieben und das Jetzt-alle-wieder-gemeinsam-für-den-SCV-Gefühl
aus Goslar auch auf dieses Spiel übertragen werden. Umso schöner,
wenn das ganze gut funktioniert und man sich auf die wenigen Leute,
die da waren, zu 100% verlassen und man trotzdem einen anständigen
Auftritt auf die Beine stellen kann. Das Spiel hat auch sein übriges
dazu getan und tadaa: Überleitung geschafft.
Norderstedt begann zunächst besser und
unsere glorreiche Elf beschränkte sich zunächst darauf hinten
sicher zu stehen. Hatten wir in den Spielen vor Goslar noch immer
frühe Gegentore bekommen, wusste die Mannschaft das heute gut zu
verhindern. Norderstedt machte dann auch immer weniger und Victoria
traute sich immer mehr zu. Für die Führung musste dann allerdings
ein Eckball herhalten, den Benny Hoose schön in den Strafraum
flankte und unser neuer Toptorschütze David Eybächer elegant durch
die Beine des Torhüters köpfte. Der Jubel auf unserer Seite
natürlich grenzenlos und spätestens jetzt wusste jeder im Stadion,
dass hier drei Punkte drin sind. Das Spiel blieb danach bis zur
Halbzeit sehr chancenarm und umkämpft, wobei Norderstedt sehr
ideenlos wirkte und eigentlich nur durch aggressives Nachtreten
auffiel.
Nach dem Seitenwechsel gab es dann auch
keine Tore mehr, obwohl mehrere Blau-Gelbe die Entscheidung auf dem
Fuß hatten, sie es aber anscheinend vorzogen, die Kiste bis zum Ende
spannend zu halten. Ging aber zum Glück alles gut, denn auf Tobi
Grubba im Tor war heute einfach Verlass. Zwei ganz starke Paraden hat
er da gezeigt, die uns sprichwörtlich den Arsch gerettet haben.
Nach dem Abpfiff gab es noch pure
Erleichterung in den Gesichtern zu sehen, als die Mannschaft zum
Abklatschen kam und auch die gemeine Kaotenseele geht nach dem
Wochenende mit etwas mehr Frohsinn in die neue Woche. Zwar sind es
noch vier Punkte, um mal wieder über dem Strich zu stehen, aber das
Gefühl, das im Moment im Verein zu spüren ist, ist schon mal ein
ganz anderes als nach der wochenlangen Tristesse. Irgendwie kamen da
auch zeitweise Erinnerungen an die gute alte Oberliga hoch, als wir
regelmäßig mit wenigen Leuten gegen Gegner wie Norderstedt
supportet haben. Vom Spielniveau war es auch ehrlich gesagt nicht so
weit davon entfernt, aber das ist genau das, was ich mir die letzten
Monate immer gewünscht habe: scheiß auf schön spielen, ich will
einfach nur einen dreckigen 1:0-Sieg. Über das Wie und Warum macht
sich eh in ein paar Wochen niemand mehr Gedanken.
Ein herzlicher Dank geht zum Schluss
noch mal an alle Anwesenden, die sich den Arsch aufgerissen haben für
die Mannschaft und den Sieg heute und an unseren kleinen
Nachwuchstrommeler, der mehr oder weniger in kalte Wasser geschmissen
wurde und (Achtung – Phrasenschwein) unsere Farben würdig
präsentiert hat. Nächste Woche in Rehden bitte genauso!