Samstag, 15. September 2012

7. Spieltag: SC Victoria Hamburg – TSV Havelse 0:2 (0:1) (15.09.2012)

Tristesse – damit lässt sich dieser Samstag wohl am besten beschreiben. Nach der insgesamt geilen Auswärtstour zu der Zweiten aus Hannover kam diesmal mit Havelse ein regionalliga-erfahrener, aber halt auch langweiliger Verein an die Hoheluft. Das Team aus Garbsen (Vorort von Hannover) spielte 1990/91 sogar in der 2. Bundesliga, mittlerweile sind sie das dritte Jahr in Folge in der Regionalliga. Letzte Saison wurde die Mannschaft sogar Fünfter und vor einigen Wochen schlug man Nürnberg im DFB-Pokal. Trotzdem rechneten sich die Mannschaft, das Umfeld und die Fans etwas aus, zumindest ein Unentschieden sollte zu Hause drin sein.
Im Tor durfte Fabian Lucassen ran, schließlich ging es hier gegen seinen Ex-Verein. Ansonsten galt es, wichtige Leute wie Stilz und Sachs zu ersetzen, das gelang eher bescheiden. Die Garbsener überraschten durch sehr abgeklärtes Auftreten, ein paar Jahre im höherklassigen Fußball machen oft einen enormen Unterschied. Zu keinem Zeitpunkt geriet das Gästetor ernsthaft in Bedrängnis, das liegt allerdings auch an einer unglaublich geringen Durchschlagskraft, die wir in den letzten Wochen in der Offensive ausstrahlen. Wenn man dazu ein frühes Gegentor kassiert und somit mehr fürs Spiel tun muss, wird es nahezu unmöglich, noch was zu reißen. So hatte es Havelse leicht, das Spiel zu verwalten, in den entscheidenden Momenten mal ernst zu machen und durch Tore in der 14. und 72. Minute mit 2:0 zu siegen. Eigentlich reichte es schon, dass die Sturmspitze Sané den Ball erhielt, schon war unsere Abwehr in Bedrängnis. Finanziell und menschlich war der Patschinski-Abgang sicherlich akzeptabel, sportlich hat es aber eine aktuell unschließbare Lücke gerissen. Ohne jetzt alle Namen aufzuzählen, das RL-Niveau haben die wenigsten angenommen. Auch wenn einige von uns schon sehr pessimistisch von einstelliger Punktzahl am Saisonende sprechen, noch ist nichts verloren. Es gilt, den Kampf aufzunehmen, wenn der Gegner spielerisch überlegen ist.
Auch das Drumherum passte sich dem Spiel an. Grauer Himmel, 12 Grad, windig, alles doof. Das Aufbauen und die Stimmung vor dem Spiel irgendwie auch ohne Begeisterung oder Euphorie. Ein Lichtblick waren da die Hopper, die den halben Stand leer kauften, danke! Die erste Halbzeit war auf den Rängen ein deutlicher Rückschritt gegenüber den ersten Auftritten der Saison. Die 15 Leute, die sich einfanden, trällerten völlig emotionslos ihre Lieder oder hielten komplett den Mund, das war nicht doll. Die zweite Hälfte zumindest leidlich besser, den nicht anwesenden Street Boys war man damit definitiv überlegen, yeah! Nach dem Spiel verblieb man noch ein wenig, ganz harte Jungs hingen noch bis tief in die Nacht mit Bier, Kaiserbrötchen und Jagdwurst an der Isebek,
true story!
Festzuhalten bleibt wohl, dass es solche Tage immer mal gibt, an denen nichts passt. Wichtig ist, dass die Heimspiele nicht zur lästigen Pflicht werden, sondern wir mit ähnlich vielen motivierten Sangesfreudigen im Block starten wie z.B. Auswärts in Hannover.