Samstag, 20. April 2013

30. Spieltag: FC St. Pauli II - SC Victoria 3:1 (1:1) (20.04.2013)

Das Rückspiel gegen St. Pauli II rückte immer näher und damit auch das kürzeste Auswärtsspiel der Saison und für mich persönlich eines der interessantesten Spiele der Saison, vom sportlichen Wert mal ganz abgesehen. Auswärts im heiligen Stadion Hoheluft – fühlt sich irgendwie befremdlich an. Unklar war jedoch, wo wir hingehen, diese Entscheidung nahm uns der Verein aber ab und verfrachtete uns eine Woche vor dem Spiel in den Gästeblock. Na ja, irgendwie auch ein bisschen eigenes Verschulden, da wir uns nicht rechtzeitig um eine andere Lösung bemüht haben. Ein paar Tage vor dem Spiel erschien dann auch noch ein ein Artikel im Kicker, in dem stand, dass Nordkaos gegen eine Austragung an der Hoheluft protestiert hätte. What the fuck? Was einem so immer in die Schuhe geschoben wird...
Am Spieltag selbst fand sich dann die übliche Kaotenmeute zu ungewohnt später Zeit vor dem Gästeblock ein, schließlich galt es ja heute weder Flyer zu verkaufen, noch groß aufzubauen. Neben uns fanden noch etwa zwei Hände voll anderer VictorianerInnen den Weg auf die Gegengerade. Die meisten sind wohl drüben auf ihrer Tribüne geblieben.
Bei strahlendem Sonnenschein bauten wir auf und fragten uns, ob es der Mannschaft heute wohl gelingen mag die wichtigen Auswärtspunkte einzufahren. Wenn nicht jetzt, wann dann? Ist ja schließlich nicht so wirklich auswärts, die Heimbilanz sieht eigentlich ziemlich gut aus und mit einem Sieg gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf würde auch der Klassenerhalt wieder in greifbare Nähe rücken.
Unsere Mannschaft haute auch heute von Beginn an gut rein und es entwickelte sich ein munteres Spiel auf dem Rasen. Gekämpft wurde hier von Anfang an, wie wir es aus den letzten Heimspielen gewohnt waren. Nur leider machte diesmal wieder das Heimteam ein frühes Tor. Nach einem Standard, wie auch sonst... Doch Vicky ließ sich nicht hängen und spielte mutig weiter, was auch Mitte der ersten Halbzeit von Roger mit dem Ausgleich belohnt wurde. Danke! Das war so wichtig und vor allem verdient. Wir hatten danach deutliches spielerisches Übergewicht und Azong legte heute leider wieder viele aussichtsreiche Chancen neben oder weit über das Tor. Schade, Digger, aber irgendwann müssen auch die wichtigen Dinger einfach mal gemacht werden!
Der Pausenpfiff ertönte und für unsere erschöpfte Bande, die wohl nicht mehr an Temperaturen über 15 Grad gewohnt ist, war das die Gelegenheit mal kurz durchzuatmen. Der Support in der ersten Halbzeit war ok, mehr nicht. Und mit leichten Startschwierigkeiten versehen, da unsere Trommelerin ein wenig Verspätung hatte. Vicky-Jugend pfeifen kann sich schon mal in die Länge ziehen. Kurz vor Halbzeitende kam dann die Überraschung des Tages: Die Wurst hier im Gästeblock kostet nur einen Euro? Was da los? Kann man sich ja glatt dran gewöhnen. Ist nur nervig, wenn dann jede/r zum Anpfiff noch 'ne Wurst zwischen den Backen hat und das Singen mehr wie Schmatzen klingt. Die Mannschaft schien das aber nicht zu stören und fightete weiter, erspielte sich Chancen und ließ sie ungenutzt. Zum Bäume ausreißen. So ärgerlich. Umso ärgerlicher wird es dann, wenn man sich in der 88. Minute noch einen einschenken lässt. Jungs, das darf so nicht passieren. Das 3:1 war dann in der dritten Minute der Nachspielzeit eh egal. Schade Marmelade – die Zeichen deuten im Moment steil Richtung Oberliga. Zumindest hat die Mannschaft gekämpft und alles gegeben, deswegen kann man ihr eigentlich keinen Vorwurf machen. Kamen auch alle sichtlich geknickt noch an den Zaun. Auch für sie ein Novum sich hier mit den Gästen abzuklatschen.
Die Leistung im Block selber war auch in der zweiten Hälfte ziemlich schwankend. Mal war's echt laut, dann phasenweise wieder stiller. Von St. Pauli kam leider gar nichts. Schade, waren doch im Hinspiel wenigstens ab und an Schlachtrufe zu vernehmen. Danach zerstreute sich die Bande und für einen Teil von uns ging es danach noch die 4. Herren gucken. Das gute Wetter will schließlich genutzt werden, und wo kann man das besser tun als auf den heimischen Trainingsanlagen?