Erstes
Heimspiel in der Regionalliga und schon wieder Chaos (Wir erinnern
uns: mit „Ch“ = böse!). Dieses Mal galt es nicht einen Bus zu
organisieren, sondern genug Leute am Start zu haben, um die
anfallenden Aufgaben vernünftig zu erledigen. Fazit dieser Übung:
Gut, dass wir im August noch drei weitere Heimspiele (inkl. Freiburg)
haben, um das zu verfeinern. So gerieten wir vor Anpfiff phasenweise
gehörig ins Schwimmen. Der Andrang am Container groß, das
Fahnenaufhängen noch verbesserungswürdig, Flyer müssen verkauft
werden etc. pp. In normaler Besetzung schon anstrengend und stressig,
wird das so richtig schwierig, wenn die Leute erst kurz vor knapp
eintrudeln. Wie gesagt, das muss sich noch ändern!
Ändern ist
sowieso ein gutes Stichwort: Nico Patschinski hat sich nämlich auch
beruflich verändert und spielt jetzt in Berlin beim BFC. Das erwähne
ich hier nur noch einmal, weil es natürlich auch Auswirkungen aufs
Spiel hatte. An sich nervt dieses Thema aber, weshalb ich hier
höchst-offiziell ein Patsche-Moratorium ausrufe (fängt nach dem
Bericht an: Wie gesagt, seine Abwesenheit machte sich bemerkbar).
In den
ersten Minuten des Spiels begann der SCV an der Baustelle Hoheluft
(es wird ein separater Gästeeingang gebaut) ähnlich wie schon in
Meppen mit viel Druck. Benny Hoose hatte nach wenigen Minuten bereits
die erste Chance, die aber abgewehrt werden konnte. Oberneuland kam
aber immer besser ins Spiel und prüfte nach zehn Minuten Fabian
Lucassen, der hübsch mit dem Fuß klären konnte. Die Gäste
agierten jetzt zielstrebiger und auch robuster als Blau-Gelb und
erzielten folgerichtig die Führung nach zwanzig Minuten. Wie auch
schon in Meppen sah unsere rechte Abwehrseite in dieser Situation
nicht besonders gut aus. Dem Spiel des SCV sah man an, dass die zwei
besten offensiven Spieler der Vorbereitung fehlten. Neben Patschinski
fehlte auch der angeschlagene Jakob Sachs. So fiel es den Jungs
sichtbar schwer, den Ball kontrolliert in aussichtsreiche Positionen
zu tragen. Es fehlte einfach vorne ein echter Stürmer, der auch mal
in der Lage ist den Ball zu halten oder sich in eigentlich
ausweglosen Situationen doch noch am Abwehrmann vorbei zu spielen.
Vom eiskalten Abschluss mal ganz abgesehen. So wurden die zwei sich
bietenden Chancen in der ersten Halbzeit vergeben: Jan Vierig traf
das Gehäuse nicht und ein Kopfball von Rabenhorst wurde auf der
Linie geklärt. Kurz vor der Pause dann der nächste Nackenschlag:
Der Bremer Stürmer geht an Lucassen vorbei und fällt. Der
Schiedsrichter pfeift, die Presse geht d'accord. Leute, die direkt
dahinter standen, berichteten später aber, dass der Torwart den
Rot-Weißen gar nicht berührt hatte. Natürlich mehr als ärgerlich,
auf diesem Wege mit einem 2:0 in die Pause gehen zu müssen!
Zur Pause
wurde dann der ähnlich wie gegen Meppen etwas überfordert wirkende
Sergej Schulz ausgewechselt. Für ihn kam D'Urso, der Andi Brücks
Position im Mittelfeld einnahm. Und Mauri brachte auch direkt Schwung
in die Partie. In den letzten Spielen wirkt er gerade zu befreit und
dürfte sich, wenn er so weiter macht, bald in der Startaufstellung
wieder finden. In der Folge erarbeitete sich Victoria auch Chancen,
die aber, und hier werden unschöne Erinnerungen an die Hinrunde der
letzten Saison wach, nicht genutzt wurden. Sowohl Hoose als auch
Vierig vergaben alleine vorm Torwart. Und wie das im Fußball
bekanntermaßen so ist, gab es als Strafe das Gegentor. In einem
schnörkellosen Angriff entschied Oberneuland das Spiel zwanzig
Minuten vor Schluss mit dem 3:0. Vicky kämpfte zwar weiter und
erarbeitete sich auch durchaus Chancen, aber Sudbrack traf nur den
Pfosten, Brück vergab einen Elfmeter und Vierig bewarb sich weiter
fleißig für den Preis der unglücklichsten Figur auf dem Platz.
Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß!
So blieb es
beim 3:0 für die Gäste und die Erkenntnis, dass es in vielen
Situationen noch (?) an der nötigen Cleverness und Konsequenz
mangelt, um in dieser Liga wirklich bestehen zu können. Positiv aber
auf jeden Fall, dass keiner die Niederlage einfach hingenommen hat
und weiter gekämpft wurde. Wer nach dem Spiel in die Gesichter so
mancher Spieler geschaut hat, weiß, dass Trainer Göttling in dieser
Woche eine Menge psychologischer Arbeit zu leisten haben wird, bevor
es am nächsten Samstag zum Spiel gegen den SC Freiburg kommt und
dann Werder Bremen II wartet.
Der Virage
Absurde war leider am heutigen Abend etwas leer, viele bekannte
Gesichter waren aus den verschiedensten Gründen nicht anwesend.
Trotz dieses Handicaps konnten wir aber die Mannschaft über 90
Minuten in durchaus befriedigendem Maße anfeuern. Die Gesänge
hallten gut in die Nacht und es stellte sich schon die Frage, was
alles drin gewesen wäre, wenn noch mehr Leute gekommen wären.
Nachdem das Spiel entschieden war, gingen wir in den letzten Minuten
wieder dazu über, die weiter kämpfende Mannschaft und den reinen
Fakt zu feiern, dass diese Jungs uns eine Saison in der Regionalliga
geschenkt haben. So langsam sollte sich ja bei allen rumsprechen,
dass „34 Spieltage David gegen Goliath“ durchaus ernst zu nehmen
ist. Das ist zwar nicht unbedingt schön und bisweilen frustrierend,
es liegt aber an uns, das Beste draus zu machen! Den Sand in den Kopf
stecken ist jetzt nicht, never surrender und so... ;-)
Zum
Abschluss noch eine Sache: Wir, und damit meine ich den kompletten SC
Victoria, freuen uns über jeden Menschen, der uns am nächsten
Samstag gegen Freiburg unterstützen kommt. Dieses Spiel ist aber
„nur“ ein Bonus, wirklich zählen tun die Heimspiele in der
Regionalliga Nord! Kommt auch gegen Bremen am Samstag, den 25.08. um
14 Uhr ins Stadion Hoheluft, es gilt die ersten Punkte zu holen!